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Politik

Acht Millionen Schutzmasken für Bayern

7. April 2020

Im von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Bundesland trifft dringend benötigte Schutzausrüstung aus China ein. Einem Bericht zufolge hat die Kanzlerin persönlich die Versorgung mit Nachschub ausgehandelt.

Deutschland Coronavirus Frachtflugzeug bringt acht Millionen Schutzmasken aus China
Bayerns Ministerpräsiddent Markus Söder (l) nahm die wertvolle Lieferung persönlich in Empfang Bild: picture-alliance/dpa/M. Balk

Einer Lufthansa-Frachtmaschine wurde in München ein Empfang bereitet, wie er sonst nur Staatsgästen zusteht: Zur Ankunft des mit acht Millionen Schutzmasken beladenen Frachtflugzeugs waren der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (beide CSU) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr gekommen. Die Maschine mit der dringend benötigten Fracht war am Dienstag in Chinas Finanzmetropole Shanghai gestartet.

Die Masken sollen nun hauptsächlich in Kliniken und Einrichtungen in Bayern verteilt werden. Das im Südosten gelegene Bundesland ist deutschlandweit am schwersten von der Corona-Pandemie betroffen: Laut Robert Koch-Institut wurden dort bis Mittwoch 26.163 Infektions- und 481 Todesfälle registriert, jeweils so viele wie in keinem anderen Bundesland. Auch die Rate von 200 Fällen pro 100.000 Einwohner sowie der Anstieg zum Vortag (+1189 Fälle) sind in Bayern am höchsten. Die Gesamtzahl der Fälle in Deutschland lag laut RKI bei 99.225.

Masken-Deal auf höchster Ebene

Die Maskenlieferung aus China soll zum Schutz der Pflege- und Einsatzkräfte beitragen, die Covid-Infizierten im Berufsalltag besonders nahe kommen. Um den Nachschub mit der weltweit knapp gewordenen Schutzausrüstung sicherzustellen, hat einem Bericht zufolge Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich mit Chinas Staatsoberhaupt verhandelt - die Volksrepublik produziert weltweit rund 80 Prozent aller Atemschutzmasken.

Das öffentlich-rechtliche Nachrichtenportal Tagesschau.de zitiert aus einem Schreiben des Gesundheitsministeriums an den Bundestag: "Nach einem Gespräch der Bundeskanzlerin mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi und darauf aufbauenden Gesprächen zwischen dem chinesischen Handelsministerium und dem BMG konnte Anfang April ein direkter Zugang zu einem staatlichen Produzenten hergestellt werden, der ein höheres Maß an Qualität und Sicherheit verspricht."

Zugang zu diesen Unternehmen, dazu noch zu bezahlbaren Preisen, erhält dem Bericht zufolge nicht jeder: Der chinesische Staat entscheide, wer dort einkaufen darf. Die Bestellungen werden demnach über eine Art weltweite Hotline für Botschafter und Regierungen abgewickelt. Der Transport nach Deutschland soll mit Lufthansa-Passagierflugzeugen erfolgen, die wegen der weltweiten Reisebeschränkungen ohnehin keine Reisenden befördern.

Masken Made in Germany

Das Corona-Kabinett, in dem die betroffenen Ressorts den Umgang des Bundes mit der Corona-Pandemie koordinieren, hat unterdessen Beschlüsse gefasst, die die deutsche Wirtschaft ermuntern sollen, selbst in die Maskenproduktion einzusteigen. Unternehmen, die entsprechende Anlagen aufbauen, um noch in diesem Jahr einen Vliesstoff für Schutzmasken zu fertigen, sollen einen Zuschuss von 30 Prozent der Investitionskosten erhalten. Wer die Förderung von maximal zehn Millionen Euro pro Anlage erhält, muss sich bis Ende 2023 verpflichten, das Vlies ausschließlich an Firmen in Deutschland oder anderen EU-Staaten zu liefern, die daraus medizinische Schutzmasken herstellen.

ehl/uh (dpa, rtr, RKI, Tagesschau)

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