In vielen Ländern werden Journalisten vom Staat zensiert, verhaftet oder ermordet. Nicht nur am Tag der Pressefreiheit eine traurige Bilanz. Immer wieder greifen auch Filmemacher das Thema auf.
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Acht spannende Filme über Meinungsfreiheit
Wie steht es um die oft gepriesene und noch öfter missachtete Pressefreiheit? Das beschäftigt auch die Filmemacher seit Jahrzehnten. Vom Klassiker "Die Unbestechlichen" bis zur Doku "Razor's Edge" - eine Auswahl.
Bild: Warner Bros./dapd
"Die Unbestechlichen"
Der Hollywood-Film von 1976 greift die "Watergate-Affäre" auf, die zum Rücktritt des US-Präsidenten Richard Nixon führte. Die "Washington Post"-Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein deckten unter schwierigsten Bedingungen auf, dass Nixons Mitarbeiter das Wahlkampfbüro der oppositionellen Demokraten abhören wollten. Robert Redford und Dustin Hoffman spielten die Protagonisten.
Bild: Warner Bros./dapd
"Larry Flynt - Die nackte Wahrheit"
Dieser Film von 1996 erzählt die Geschichte eines besessenen Magazinmachers. Anfang der 1970er Jahre wollte Flynt mit seinem "Hustler" noch mehr nackte Haut zeigen als der "Playboy" und noch erfolgreicher sein. Das gelang ihm, Flynt wurde steinreich. Er schuf sich allerdings auch Feinde, die das Magazin verbieten lassen wollten. Flynt kämpfte um das "Recht auf freie Meinungsäußerung" - und gewann.
Bild: Imago
"Good Night, and Good Luck"
Der Schwarzweiß-Film (2005) zeigt den Kampf des Nachrichtenjournalisten Edward R. Murrow gegen die Machenschaften des US-Senators Joseph McCarthy, der mit seiner "Red Scare" (Rote Angst)-Kampagne angebliche Kommunisten in der Regierung und unter Prominenten entlarven wollte. George Clooney schrieb das Drehbuch, führte Regie und spielte eine Nebenrolle.
Bild: Kinowelt
"Burma VJ"
Der dänische Filmemacher Anders Østergaard fasste in seiner Dokumentation Nachrichtenfilme über die dramatischen Ereignisse in Myanmar zusammen. 2007 demonstrierten buddhistische Mönche und Nonnen gegen drastische Preiserhöhungen. Bald richteten sich die Proteste gegen die Militärmacht. Damals wurden internationale TV-Teams ausgewiesen. Nur verdeckt gedrehte Bilder gelangten ins Ausland.
Bild: flickr/Steve Rhodes
"Forbidden Voices"
Regisseurin Barbara Miller aus Zürich porträtiert in ihrem Dokumentarfilm (2012) drei junge Bloggerinnen aus Kuba, China und dem Iran. Yoani Sánchez, Zeng Jinyan und Farnaz Seifi prangern mit Hilfe sozialer Medien die Missstände in ihren von diktatorischen Regimen regierten Ländern an. Dadurch bauen sie so großen politischen Druck auf, dass sie dabei sogar ihr Leben riskieren.
Bild: Das Kollektiv
"Die Spiegel Affäre"
Der 1962 im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" veröffentlichte Artikel "Bedingt abwehrbereit" brachte den damaligen Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß so in Rage, dass er die Durchsuchung der Redaktionsräume erwirkte. Redakteure wurden inhaftiert. Dieser Angriff auf die Pressefreiheit führte zu heftigen Protesten in der Bevölkerung. Der ARD-Film von 2014 erzählt den Verlauf der Affäre.
Bild: Bild: BR/Wiedemann & Berg Film
"Frame By Frame"
Die Regisseure Alexandria Bombach und Mo Scarpelli begleiten in ihrem Dokumentarfilm (2015) eine neue Generation von Fotojournalisten in Afghanistan. Vier Fotografinnen und Fotografen wollen erfahren, wie man Bildergeschichten frei erzählt, obwohl sie viele Jahre in einem Land lebten, in dem das Fotografieren verboten war.
Bild: Film Fprout
"Razor's Edge"
Der Gewinner des Deutsche Welle Bobs Awards 2016 für Online-Aktivismus dokumentiert in seiner Dokumentation die gefährliche Situation von regimekritischen Bloggern und Schriftstellern in Bangladesch. Hinter dem Projekt steckt der im Exil lebende Aktivist "Nastiker Dharmakatha". Er hatte seinen 17-minütigen Film auf Youtube gepostet.
Bild: Quelle Youtube
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Analog zu den Veränderungen der Medienlandschaft entwickeln sich auch die Risiken, denen Reporter und Medienmacher weltweit ausgesetzt sind. 2015 wurden laut der Organisation "Reporter ohne Grenzen" 72 Journalisten bei ihrer Arbeit ermordet, unter anderem in Syrien, Bangladesch, Frankreich und Mexiko. Auch 2016 wurden bereits in den ersten vier Monaten des Jahres 13 Journalisten getötet.
Alljährlich am 3. Mai, dem Tag der Pressefreiheit, soll auf das Schicksal der Reporter aufmerksam gemacht werden, die ihr Leben riskieren, um für Menschenrechte zu kämpfen und Skandale aufzudecken. Aber auch auf diejenigen, die in eigentlich demokratischen Ländern trotz massivem politischen Druck investigativen Journalismus betreiben und schon so manchen korrupten Politiker bloßgestellt haben.
Einige ihrer Geschichten wurden auf Leinwand festgehalten. Zum Beispiel in dem Film "Die Unbestechlichen" aus dem Jahr 1974. Erzählt wird die Geschichte der Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein, die die "Watergate-Affäre" aufdeckten, die schließlich zum Rücktritt des US-Präsidenten Richard Nixon führte.
Aber auch Journalisten der Gegenwart wurden von Dokumentarfilmern gewürdigt: "Frame By Frame" und "Razor's Edge" zeigen eindrucksvoll, wie schwer und vor allem gefährlich es in Afghanistan oder Bangladesch ist, die Wahrheit ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen.