Ackermanns letzte Quartalsbilanz
26. April 2012Der Nettogewinn der Deutschen Bank ist im ersten Quartal um ein Drittel abgesackt. Nach Steuern blieb ein Überschuss von knapp eineinhalb Milliarden Euro, was damit unter den Erwartungen von Analysten lag. Im Vorjahreszeitraum waren es noch mehr als zwei Milliarden.
Rund zwei Drittel des Konzerngewinns schafften die Investmentbanker um Ackermanns Nachfolger Anshu Jain heran. Neuerliche Abschreibungen auf das Kreditengagement beim Pharmakonzern Actavis und weitere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten drückten auf die Bilanz.
Hoffen auf besseres Jahr
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sprach in Frankfurt von einem soliden Ergebnis. "Bei der Bewältigung von Rechtsstreitigkeiten und beim Abbau von Risiken in unserer Bilanz machen wir weiter gute Fortschritte", erklärte der Banker. Da sich die Lage an den Finanzmärkten zu Jahresbeginn deutlich beruhigt hat, hoffen Analysten nun auf ein besseres Jahr für Deutschlands größtes Geldhaus, nachdem 2011 der erhoffte Rekordgewinn ausgeblieben war. Doch die Deutsche Bank bleibe auf der Hut, die Krise sei noch längst nicht ausgestanden, warnte Ackermann
Zehn Jahre lang stand Ackermann an der Spitze der Deutschen Bank. Er baute das Privatkundengeschäft als zweites Standbein aus, um die Bank unabhängiger vom Auf und Ab an den Märkten zu machen. Heute ist das Institut gemessen an der Bilanzsumme die größte Bank der Euro-Zone. Mit der Hauptversammlung Ende Mai übergibt Ackermann nun das Ruder an das neue Führungsduo: Chef-Investmentbanker Jain und Jürgen Fitschen, der bislang unter anderem das Deutschland-Geschäft leitete.
ul/wen (dpa, rtr, dapd, afp)