Die beiden zugkräftigen deutschen Stars setzen in ihrem neuen Film auf eine bewährte Mischung. "Hot Dog" lehnt sich an Hollywood-Vorbilder an und könnte eine Erfolgsgeschichte werden - zumindest an den Kino-Kassen.
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"Hot Dog": Buddy-Movie mit Til Schweiger und Matthias Schweighöfer
Die beiden zugkräftigsten deutschen Stars suchen in ihrem neuen gemeinsamen Film eine entführte Präsidententochter. Jetzt hofft das populäre Duo auf einen weiteren Erfolg an den Kinokassen. Die Chancen stehen gut.
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Gemeinsam sind sie noch stärker: Schweiger/Schweighöfer
Zur Ruhe, wie in dieser Szene, kommen die beiden Akteure in ihrem neuen Film "Hot Dog" (Kino-Starttermin 18.1.) nur ganz selten. Schweiger spielt in der Action-Komödie einen mit allen Wassern gewaschenen Elite-Kämpfer, Schweighöfer mimt einen biederen Schreibtisch-Polizisten. Eher unfreiwillig müssen sie nun bei einem Fall zusammenarbeiten.
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Action & Klamauk: "Hot Dog"
Gemeinsam mit der von Anne Schäfer gespielten Computerexpertin ermitteln Schweiger/Schweighöfer in einem verzwickten Fall, der internationale Dimensionen erreicht: In Berlin wird die Tochter des moldawischen Präsidenten entführt. Das bringt die beiden so unterschiedlichen Polizei-Charaktere zusammen - sie machen sich auf, die junge, schöne Politikertochter zu suchen.
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Ein bewährtes Duo
Til Schweiger und Matthias Schweighöfer gehören zu den beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Schauspielern. Seit einiger Zeit treten sie auch gemeinsam vor die Kameras und erhöhen somit das Erfolgspotential an den Kinokassen. Ein Konzept, das aufgeht - wie hier in ihrem letzten gemeinsamen Film "Vier gegen die Bank" (2016) von Regisseur Wolfgang Petersen.
Der 1963 in Freiburg geborene Til Schweiger dürfte aktuell der zugkräftigste deutsche Kinostar sein. Nach Anfängen beim Fernsehen hatte der junge Darsteller auch rasch im Kino Erfolg. Der geschäftstüchtige Schweiger, der früh sein Potential erkannte, inszeniert seit 1998 auch selbst - und arbeitet als Produzent. Seit ein paar Jahren engagiert er sich zudem für Kinder, Jugendliche und Flüchtlinge.
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In Schweigers Fußstapfen: Matthias Schweighöfer
1981 im norddeutschen Anklam geboren, begann auch Schweighöfer beim Fernsehen, seit 2001 ist er im Kino zu sehen. Zu Beginn seiner Karriere galt Schweighöfer als begabter Jungschauspieler und wurde vielfach ausgezeichnet. In den letzten Jahren setzte der Mime eher aufs Unterhaltungskino. Das Potential erkannte auch der US-Anbieter Amazon, der mit Schweighöfer die Serie "You Are Wanted" drehte.
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Vorbild Hollywood
Im neuen Film mit Partner Til Schweiger setzt Matthias Schweighöfer nun vor allem auf die Kombination Action & Humor. "Hot Dog" ist im Stile eines Hollywood Buddy-Movies inszeniert: Zwei sehr unterschiedliche Filmcharaktere kommen unfreiwillig zusammen und verfolgen ein gemeinsames Ziel. Dabei geht bei der Actionkomödie im Verlauf der Filmhandlung viel zu Bruch - gelacht wird natürlich auch.
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Weltpremiere in Berlin
"Hot Dog" feierte vor kurzem im Berliner Sony-Center Weltpremiere. Der von Torsten Künstler inszenierte Film kommt am 18. Januar in Deutschland und in Österreich in die Kinos. In der deutschen Hauptstadt präsentierte sich das Schauspielerensemble mit den beiden Hauptdarstellern in der Mitte gut gelaunt den Kameras.
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Gute Chancen auf Kassenhit
Nach all den erfolgreichen Erfahrungen mit ihren letzten Filmen blicken Schweiger und Schweighöfer sicherlich optimistisch auf den Kinostart von "Hot Dog". Auch, weil sie sich attraktive weibliche Verstärkung vor die Kamera gesucht haben. Schweiger/Schweighöfer werden von Anne Schäfer und Lisa Tomaschewsky unterstützt - letztere ist in der Rolle der entführten Präsidententochter zu sehen.
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Über einen Film mit Til Schweiger zu schreiben, ist nicht ganz so einfach. Der Schauspieler zeigt seine Filme in der Regel nicht vor dem offiziellen Kinostart. Schweiger fühlt sich von der deutschen Presse missverstanden. Nach vielen vernichtenden Kritiken seiner früheren Werke beschloss er vor zehn Jahren, dass zunächst die "ganz normalen" Kinozuschauer einen Blick auf seine Filme werfen sollten, bevor die (zu erwartenden negativen) Kritiken diese Zuschauer möglicherweise von einem Kinobesuch abhalten würden.
Til-Schweiger-Filme sind an den Kassen erfolgreich
Schweiger hat vermutlich schon lange keine finanziellen Sorgen mehr. Seine Filme, in denen er als Darsteller mitspielt ebenso wie die, die er inszeniert und produziert, sind in der Regel an den Kinokassen erfolgreich. Sehr erfolgreich sogar. Werke wie "Keinohrhasen", "Zweiohrküken", "Kokowääh" oder "Honig im Kopf" lockten hunderttausende Zuschauer in die Lichtspielhäuser. Zahlen, von denen die meisten anderen deutschen Filmemacher nur träumen können. Nur die Anerkennung der Kritik, die des Feuilletons, bekam Til Schweiger nicht.
Bei Matthias Schweighöfer liegt der Fall etwas anders. Der 36-jährige Darsteller galt zu Beginn seiner Karriere als einer der begabtesten jungen Schauspieler im Lande. Seine Auftritte vor Fernseh- und Kinokameras gerieten zum Teil furios. Irgendwann genügte Schweighöfer das allerdings nicht mehr - er wollte auch den kommerziellen Erfolg. Seine Filme wurden massentauglicher, flacher, wie viele Experten meinten. Aus kommerzieller Sicht ging das Konzept allerdings auf. Wie bei Til Schweiger reichte es auch bei Schweighöfer, dass allein der Name auf dem Kinoplakat zum Selbstläufer wurde: Einen "Schweighöfer-Film" wollten sich viele Zuschauer allein aus dem Grund ansehen, weil "ihr" Star mitspielte.
Schweiger + Schweighöfer = klingende Kassen
Dann taten sich die beiden zusammen. Die Rechnung war einfach: Ein erfolgreicher Schauspieler plus ein zweiter Publikumsmagnet - das musste doch aufgehen an den Kinokassen, dachten sich beide. Und sie behielten Recht. Ihre gemeinsamen Auftritte in Filmen wie "Zweiohrküken", "Kokowääh 2" oder zuletzt in "Vier gegen die Bank" wollten viele deutsche Kinozuschauer sehen.
"Hot Dog" von Regisseur Torsten Künstler, einem alten Kumpel der beiden, ist nun die neueste gemeinsame Zusammenarbeit. Premiere feierte der Film rund eine Woche vor dem Kinostart am Potsdamer Platz. Ein paar Journalisten waren diesmal auch dabei. Und es passierte natürlich, womit zu rechnen war. Bei "Spiegel Online" gab es einen ersten bösen Verriss: "In Torsten Künstlers Film steckt der denkbar geringste Wille zur Inszenierung und die denkbar gravierendste Fehleinschätzung eines Komödienpublikums", hieß es da zum Beispiel. Der Kritiker bemängelte vor allem das Drehbuch: "Tatsächlich ist das Drehbuch wohl das Hauptproblem des Films. Das ist nämlich derart miserabel geschrieben, dass man dafür eigentlich ein eigens Wort erfinden müsste." Es sei der "bisher schlechteste Film" des Duos Schweiger/Schweighöfer.
Die Kritik reagiert verschnupft
Der Rezensent der Tageszeitung "Die Welt" ist gnädiger, allerdings nur vordergründig: "'Hot Dog' ist der Überschweigerfilm. Til Schweiger transzendiert sein Werk, sein ganzes Genre, indem er die eigene Lebensrolle und das Drumherum so überdreht, dass sich Filmkritik von selbst erübrigt."
Ab dem 18.1.2018 können sich nun diejenigen den Film in den deutschen Kinos anschauen, auf die Til Schweiger und Matthias Schweighöfer wert legen: das "ganz normale" Publikum.
Mehr zu "Hot Dog" in der neuen Ausgabe von KINO. Darin auch ein Bericht über den Churchill-Film "Die dunkelste Stunde" sowie ein Blick auf den bayrischen Filmpreis, wo Werner Herzog den Ehrenpreis bekommt.