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Hainer: "Wir sind sauber"

16. Dezember 2015

Ständig gibt es neue Negativschlagzeilen über die FIFA und den DFB. Trotz der Skandale bleibt der Sportartikelhersteller Adidas den Verbänden treu. Vorstandschef Hainer sieht seine Firma in keinerlei Verantwortung.

Herbert Hainer
Bild: picture-alliance/dpa

"Natürlich nervt das", antwortet Adidas Vorstandchef Herbert Hainer auf die Frage, was er von den laufend neuen Negativschlagzeilen über die FIFA hält. "Das ist für niemanden gut. Nicht für den Sport, nicht für die FIFA und natürlich nicht für die Sponsoren", sagt er im Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).

Adidas und die FIFA - das ist eine jahrzehntelange Symbiose. Der deutsche Konzern hat beim Fußball-Weltverband bereits seit 45 Jahren als Sportausrüster das Sagen. Und hat dies auch noch lange vor. Der Vertrag zwischen Adidas und der FIFA läuft bis 2030. Ähnlich verhält sich die Beziehung zwischen dem Unternehmen mit den drei Streifen und dem Deutschen Fußball-Bund. Zudem wirbt Adidas seit fast einem halben Jahrhundert mit Franz Beckenbauer. Daher ist es kaum verwunderlich, dass sich Adidas mit jeglicher Kritik an Verbänden oder Personen zurück hält.

"Wir stehen zum Deutschen Fußball-Bund"

Ein Ende des FIFA-Sponsorings sieht Hainer nicht. "Wenn die FIFA es schafft, sich zu reformieren, und da sind sie meines Erachtens auf einem guten Weg, werden wir weitermachen." Wenn nicht, werde darüber nachgedacht, was Alternativen wären. "Aber es ist zu früh, darüber zu spekulieren." Noch enger sieht Hainer die Verbindung zum DFB: Wir stehen zum Deutschen Fußball-Bund." Der Skandal lasse sich nicht vergleichen mit den Ausmaßen der FIFA. Zum Thema Franz Beckenbauer äußert sich Hainer so: "Ich bin überzeugt, dass er das nur gemacht hat, weil er für uns alle unbedingt die WM nach Deutschland holen wollte. Und wir wollten sie auch alle haben."

Obwohl Adidas in Person von Unternehmensgründersohn Horst Dassler einst die Vermarktung der FIFA erfunden und den skandalumwitterten Vermarkter ISL gegründet hatte, sieht sich Hainer nicht in der Verantwortung. "Wir haben Verträge mit der FIFA geschlossen, die auf einer Leistung und einer Gegenleistung beruhen, die klar geregelt sind und erfüllt werden."

Keine Kritik an Blatter

Adidas zählt zu den wichtigsten Geldgebern der FIFA. Das Unternehmen hatte kurz vor der letzten Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees in Zürich Anfang Dezember gemeinsam mit McDonald's, Coca-Cola, Visa und Anheuser-Busch einen "Kulturwandel" gefordert und eine "unabhängige Aufsicht" der Reformbemühungen verlangt. Bereits Anfang Oktober hatten mehrere Top-Sponsoren den sofortigen Rücktritt von FIFA-Chef Joseph Blatter verlangt. Adidas hatte sich dieser Allianz damals nicht angeschlossen und war dafür kritisiert worden.

Hainer rechnet nicht damit, dass sein Unternehmen im Zuge der Korruptions-Vorwürfe gegen zahlreiche einstige und aktuelle Spitzenfunktionäre der FIFA - darunter den derzeit gesperrten Präsidenten Joseph Blatter - ins Visier der Ermittler geraten könnte. "Man kann uns nicht für die verbrecherischen Machenschaften der FIFA-Funktionäre verantwortlich machen", sagte Hainer. "Wir haben alle Verträge durchforstet und ich kann guten Gewissens sagen, dass wir sauber sind."

Auch mit der Affäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die Vergabe der WM 2006 und die dubiose Zahlung des ehemaligen Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus hat der Sportartikel-Hersteller laut Hainer nichts zu tun: "Wir haben uns nichts vorzuwerfen, wir haben auch alle Verträge mit dem DFB geprüft und prüfen lassen."

sw/ck (handelsblatt, dpa, sid)

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