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Politik

AfD-Mann wird wohl Alterspräsident

6. Februar 2017

Der Alterspräsident des Deutschen Bundestages hält traditionsgemäß die erste Rede zu Beginn einer neuen Wahlperiode. Diese Aufgabe und auch Ehre dürfte 2017 der AfD zufallen - zum Ärger der anderen Parteien.

Wilhelm von Gottberg (Foto: picture-alliance / ZB)
Geboren am 30. März 1940: Wilhelm von GottbergBild: picture-alliance / ZB

Wer wird neuer Alterspräsident des Bundestags? Lange galt der 75-jährige Alexander Gauland von der rechtskonservativen "Alternative für Deutschland" (AfD) als Favorit. Schließlich gibt es keine ernsthaften Zweifel daran, dass seine Partei nach der Wahl im Herbst erstmals in den Bundestag einziehen wird. Und Gauland ist AfD-Spitzenkandidat in Brandenburg - hat also einen "sicheren" Listenplatz.

Zuletzt hatten die anderen Parteien allerdings darauf gehofft, dass der FDP-Politiker Hermann Otto Solms bald in den Bundestag zurückkehrt, wo er bereits von 1980 bis 2013 saß. Voraussetzung dafür wäre, dass die Partei des 76-Jährigen nicht - wie vor vier Jahren - an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. Es könnte für die Liberalen wieder knapp werden.

Geboren am 24. November 1940: Hermann Otto SolmsBild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Kein "Kult mit der Schuld"

Doch nun sind Solms' Chancen ohnehin gesunken, dass der Hesse ältester Parlamentarier im Bundestag wird. Denn der AfD-Landesverband Niedersachsen wählte den langjährigen Vizepräsidenten des Bundes der Vertriebenen, Wilhelm von Gottberg, auf Platz vier seiner Landesliste. Damit dürfte auch er im neuen Bundestag sitzen. Und von Gottberg wird bald 77 Jahre alt - ist also älter als Solms und Gauland.

Einen Vorgeschmack auf eine programmatische Position lieferte von Gottberg schon in seiner Bewerbungsrede bei der AfD-Aufstellungsversammlung in Hannover: Er wolle sich als Bundestagsabgeordneter dafür stark machen, den "Kult mit der Schuld" zu beenden. Die zwölf Jahre NS-Zeit seien die dunkelsten in der deutschen Geschichte gewesen, aber sie seien auch aufgearbeitet worden, sagte der gebürtige Ostpreuße.

wa/ml (dpa)

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