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Politik

AfD und Querdenker demonstrieren in Nürnberg

19. Dezember 2021

Mehrere Kundgebungen zu den Corona-Maßnahmen haben die Polizei in Nürnberg in Atem gehalten. Querdenker und AfD-Politiker kritisierten die Bundesregierung, Gegendemonstranten zeigten sich kreativ.

Deutschland | Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in Nürnberg
Großdemo in Nürnberg gegen die Corona-Politik der BundesregierungBild: dpa/picture alliance

Bei der größten Kundgebung zogen nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Anhänger der Querdenker-Bewegung durch die Südstadt von Nürnberg. Dabei sei es weitgehend ruhig geblieben.

Zehntausende Impfgegner, Corona-Leugner und Querdenker ziehen durch die Nürnberger SüdstadtBild: dpa/picture alliance

Bei einer Demonstration der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" (AfD) versammelten sich rund 2500 Teilnehmer. Zu ihnen sprachen die Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel. Weidel beschuldigte die Bundesregierung, ihre "Fehler und Verfehlungen" nicht zugeben zu wollen. "Die Ungeimpften sind die neuen Sündenböcke für das Versagen der Politik", sagte sie. Chrupalla verglich die Situation mit der Zeit vor der deutschen Einheit. "Es ist schlimmer heute als 1989", sagte er.

In der Nähe der AfD-Kundgebung protestierten etwa 2000 Gegendemonstrierende aus dem linken Lager.

Linke Gegendemonstranten am Rande der AfD-Kundgebung in NürnbergBild: dpa/picture alliance

"Kontaktlose Menschenkette"

Zuvor hatte es eine weitere Kundgebung in Form einer "kontaktlosen Menschenkette für Menschlichkeit" gegeben. Vor den rund 1000 Teilnehmern appellierte der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU) an die Menschen, für eine stabile Demokratie einzutreten. Eine Demokratie brauche "engagierte, informierte, wache und aktive Demokratinnen und Demokraten". König warnte davor, dass Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner die Destabilisierung der Demokratie und des Gemeinwesens wollten. Die Menschenkette in der Straße der Menschenrechte in Nürnberg setze dagegen ein Zeichen.

Zu der Menschenkette aufgerufen hatte die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg. Kerzen sollten an die mehr als 100.000 Toten der Corona-Pandemie in Deutschland erinnern.

Demonstrationen in ganz Deutschland

Bereits am Samstag war es in zahlreichen deutschen Städten zu Demonstrationen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung gekommen. Die größte Kundgebung fand in Hamburg statt, wo sich mehr als 11.500 Menschen versammelten. Dort wie auch bei den meisten anderen Demonstrationen meldete die Polizei nur kleinere Zwischenfälle.

Unrühmliche Ausnahme war das sächsische Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. In der Stadt knapp 40 Kilometer südlich von Chemnitz kesselten laut Polizei etwa 25 Corona-Leugner in der Nacht zu Sonntag einen Polizisten ein, schlugen ihn nieder und traten ihn, als er auf dem Boden lag. Der Beamte hatte demnach zusammen mit Kollegen eine Diskothek kontrolliert. Dort habe eine Feier stattgefunden, die nach den geltenden Schutzmaßnahmen nicht erlaubt war.

Die Angreifer hätten zunächst Steine auf den Streifenwagen geworfen und dann den Beamten attackiert, der anschließend im Krankenhaus behandelt werden musste. Gegen die Verdächtigen wird wegen Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt, so die Polizei.

mak/sti (epd, dpa)

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