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Politik

Afghanische DW-Korrespondenten in Sicherheit

10. September 2021

Neun Korrespondenten und die einzige Korrespondentin der DW in Afghanistan konnten heute mit ihren Familien nach Pakistan ausreisen. Insgesamt konnten so 72 Menschen aus Afghanistan evakuiert werden.

Deutsche Welle, Bonn
Bild: M. Becker/dpa/picture alliance

Über eine Woche nach dem endgültigen Abzug der Internationalen Streitkräfte aus Afghanistan ist es den noch verbliebenen DW-Mitarbeitenden gelungen, mit ihren Familien nach Pakistan auszureisen.

Evakuierung über den Flughafen nicht möglich

Die DW hatte alle Mitarbeitenden in Afghanistan gebeten, sich so schnell wie möglich nach Kabul zu begeben, als sich die Machtübernahme durch die Taliban abzeichnete. Die Chancen für eine Evakuierung zentral von dort auf dem Luftweg schienen am größten zu sein. Wegen einer Vielzahl von Gründen war eine Evakuierung auf dem Luftweg jedoch nicht gelungen. Auch die DW-Familien hatten Tage und Nächte unter dramatischen Bedingungen vor dem berüchtigten Nordtor des Flughafens in Kabul erfolglos auf Einlass in den gesicherten Bereich gewartet.

Nach mehreren gescheiterten Anläufen wurden alle Möglichkeiten geprüft, die Gruppe auf einem anderen Weg aus dem Land zu bekommen. Die Sicherheitslage in Afghanistan und ganz besonders an den Grenzübergängen in die Nachbarländer war sehr schwer einzuschätzen; zudem änderte sich die Situation fast täglich. Schließlich war es den Mitarbeitenden der DW gelungen, das Land über einen ungefährlichen Grenzübergang zu verlassen. 

DW-Intendant Peter Limbourg zeigte sich erleichtert über die gelungene Ausreise: "Mein Dank gilt der Bundesregierung, dem Außenminister sowie der deutschen Botschaft in Pakistan und vielen Akteuren in der Politik, ohne die diese Ausreise nicht möglich gewesen wäre."

DW-Intendant Peter LimbourgBild: J. Röhl/DW

"Auch das große Engagement der Regierung Katars, die sich enorm für unsere Kollegen eingesetzt hat, wissen wir sehr zu schätzen. Ein besonderer Dank gilt den Behörden in Islamabad, die ihre Genehmigung für diese Evakuierung unserer Mitarbeiter und ihrer Familien über Pakistan aus humanitären Gründen erteilt haben. Diese Unterstützung in einer akuten Notlage war entscheidend", so Limbourg.

Erleichtert über die Ausreise der DW-Mitarbeitenden zeigte sich auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet. Zugleich wies er in einem Interview der DW auf das Schicksal weiterer noch in Afghanistan verbliebener Menschen hin: "Wir haben trotzdem noch viele andere Menschen, die derzeit auf unseren Sicherheitslisten stehen, wo jetzt der Druck auf die Taliban erforderlich ist, ein freies Geleit zu ermöglichen."    

Weiterreise nach Deutschland geplant

Für die Mitarbeitenden der DW ist der Aufenthalt in Pakistan der erste Schritt auf ihrer Reise nach Deutschland. In Bonn laufen jetzt die Vorbereitungen für ihre Ankunft auf Hochtouren. Die Korrespondentin und ihre Kollegen aus Afghanistan werden in Bonn die Redaktion bei der intensiven Berichterstattung über Afghanistan unterstützen.

Mit der Ausreise dieser Gruppe von 72 Menschen ist für die DW ein erstes Ziel erreicht. In Afghanistan warten noch die Familien der Bonner Mitglieder der Afghanistan-Redaktion der DW auf die Ausreise.

Die DW ist im Gespräch mit allen beteiligten Behörden im In- und Ausland, um auch die Angehörigen der Mitarbeitenden der Dari- und Paschtu-Redaktionen der DW nach Deutschland bringen zu können. Ebenso zwei DW-Korrespondenten und ihre Familien, die nach Wochen des Wartens in Kabul vorübergehend in ihre Heimatorte zurückgekehrt waren. Auch sie sollen im nächsten Anlauf aus dem Land gebracht werden.

DW/ktz

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