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Politik

Airport-Mitarbeiterinnen sterben in Kandahar

17. Dezember 2016

Im Süden Afghanistans sind fünf Frauen erschossen worden, die am Flughafen der Provinz Kandahar angestellt waren. Drei Männer auf Motorrädern gaben die Schüsse ab und flohen dann.

Kandahar International Airport  Symbolbild Archiv
Der internationale Flughafen von KandaharBild: picture-alliance/dpa

Auch der Fahrer des Wagens, in dem die Frauen unterwegs zu ihrem Arbeitsplatz waren, sei getötet worden, sagte ein Sprecher der Provinzregierung, Samim Cheplwak, der Nachrichtenagentur AFP. Der afghanische Präsident Asraf Ghani erklärte, die Tötung der Frauen zeige, wie "schwach die Feinde Afghanistans" seien. Vertreter der Vereinten Nationen betonten, der Mord an den fünf Frauen und ihrem Fahrer müsse schnell aufgeklärt werden.

Nach Angaben des Chefs des internationalen Flughafens von Kandahar, Ahmadullah Faisi, waren die Frauen bei einer privaten Firma angestellt, die Gepäck- und Körperkontrollen an weiblichen Passagieren vornimmt. Die Frauen hätten sich zuvor bereits um ihre Sicherheit gesorgt. Sie hätten wegen ihrer Tätigkeit mehrfach Todesdrohungen erhalten.

Noch immer ausgeschlossen und unterdrückt

Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. In Afghanistan aktive islamistische Gruppierungen wie die Taliban lehnen es ab, dass Frauen außer Haus arbeiten. Zwar haben Frauen seit dem Sturz der Taliban-Regierung im Jahr 2001 mehr Rechte in dem Land. Aber sie sind noch immer weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen und sie sind häufig Opfer von Gewalt, Unterdrückung und Missbrauch.

Nach offiziellen Angaben der afghanischen Regierung in Kabul gab es in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres mehr als 3.700 dokumentierte Fälle von Gewalt an Frauen. Im Vorjahr hatte die Regierung rund 5.000 solcher Fälle aufgelistet.

haz/sti (rtr, dpa, ap, afp)

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