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Politik

Afghanistan hat gewählt - nun heißt es warten

21. Oktober 2018

Nach Anschlägen und organisatorischen Problemen bei der Parlamentswahl hatten die Afghanen in vielen Landesteilen eine zweite Chance, ihre Stimme abzugeben. Auch der zweite Wahltag wurde von Gewalt überschattet. 

Afghanistan Parlamentswahl 2018
Wahlhelfer zählen in Kabul die Stimmen ausBild: picture-alliance/dpa/R. Gul

Hunderte Wahllokale in dem Land am Hindukusch hatten den zweiten Tag in Folge geöffnet. Das bestätigte die unabhängige afghanische Wahlkommission. Ein Sprecher begründete die Verlängerung mit "Chaos, Langsamkeit, Mängeln und Missmanagement". In insgesamt 401 Wahllokalen konnten die Wähler an diesem Sonntag ihre Stimme abgeben. Ergebnisse sollen frühestens in zwei Wochen verkündet werden.

Die Wahl war an beiden Tagen von Anschlägen und Chaos überschattet worden. In mehreren Provinzen gab es Bombenexplosionen und Raketenangriffe in der Nähe von Wahllokalen. Mindestens elf Zivilisten wurden am zweiten Wahltag bei einer Explosion im Osten des Landes getötet. Den folgenschwersten Anschlag hatte es am Samstag in Hauptstadt Kabul gegeben. Dort sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem Wahllokal in die Luft und riss mindestens 15 Menschen mit in den Tod. Insgesamt wurden während der Wahl nach offiziellen Angaben 170 Menschen getötet oder verletzt.

Wahlurnen werden in Herat zur Auszählung zusammengetragenBild: Getty Images/AFP/H. Hashimi

Die radikalislamischen Taliban hatten alle Afghanen zum Boykott der Abstimmung aufgefordert und mit Angriffen gedroht. Viele Wahllokale blieben insbesondere am Samstag wegen organisatorischer Probleme geschlossen oder öffneten mit mehrstündiger Verspätung. Vielerorts fehlten Wahlhelfer, Wählerlisten waren unvollständig und es gab Probleme mit den Geräten zur biometrischen Wählererfassung, die zum ersten Mal genutzt wurden.

Schlange vor einem Wahllokal am Sonntag in der Hauptstadt KabulBild: Reuters/O. Sobhani

Insgesamt waren rund 8,9 Millionen registrierte Wähler dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu bestimmen. Nach offiziellen Angaben beteiligten sich am ersten Wahltag rund drei Millionen Menschen an der Abstimmung. Mehr als 2500 Kandidaten bewarben sich um die 249 Sitze im Unterhaus. Die Parlamentswahl, die seit 2015 immer wieder verschoben wurde, gilt als Test die Präsidentschaftswahl, die im kommenden April stattfinden soll.

qu/uh/stu (afp, rtr, dpa)

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