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African Football League - Super League unter anderem Namen

Lolade Adewuyi | Stefan Nestler
18. Oktober 2023

In Europas Fußball scheiterte vor zwei Jahren die Idee einer Super League. In Afrika dagegen wird sie jetzt umgesetzt - allerdings heißt der Wettbewerb auf Rat der UEFA anders.

Zweikampf zwischen Aliou Dieng von Al Ahly und Aymane El Hassouni von Wydad Casablanca im Champions-League-Finale 2023
Champions-League-Gewinner Al Ahly - hier Aliou Dieng (r.) - und Finalgegner Wydad Casablanca mit Aymane El Hassouni (l.) sind auch in der African Football League dabeiBild: Mosa'ab Elshamy/AP/picture alliance

Eigentlich sollte der neue Wettbewerb African Super League heißen. Doch der europäische Fußballverband UEFA riet davon ab. "Unsere Freunde in Europa haben uns empfohlen, den Ausdruck Super League nicht zu verwenden", sagte der Südafrikaner Patrice Motsepe, Präsident des Afrikanischen Fußball-Verbands CAF. "Wegen der negativen Assoziationen mit dem gescheiterten Versuch, 2021 in Europa eine Super League zu gründen." Und so startet an diesem Freitag mit der Partie zwischen Simba SC aus Tansania und Al-Ahly SC aus Ägypten der neue Wettbewerb mit dem Namen African Football League (AFL). Das Spiel in Daressalam ist ausverkauft.

Abgespecktes Konzept für die African Football League

2019 hatte Gianni Infantino, Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA, bei einem Besuch in der Demokratischen Republik Kongo erstmals die Idee eines neuen panafrikanischen Vereinswettbewerbs aufgebracht. 2022 griff CAF-Chef Motsepe den Vorschlag bei der CAF-Generalversammlung in Tansania auf und nannte Details: 24 ausgesuchte Mannschaften des Kontinents würden um Preisgelder von insgesamt 100 Millionen Dollar spielen, so Motsepe. Der Sieger erhalte 11,5 Millionen Dollar.

Anfang September wurden die Spiele der African Football League in Kairo ausgelostBild: Weam Mostafa/BackpagePix/empics/picture alliance

Mangels Sponsoren wurde das Konzept zunächst abgespeckt. Die Teilnehmerzahl bei der Premiere des Wettbewerbs wurde gedrittelt, die Prämien fallen deutlich niedriger aus. Der erste AFL-Gewinner kassiert ein Preisgeld von vier Millionen Dollar, der Zweitplatzierte erhält drei Millionen Dollar. Keiner der acht Klubs geht leer aus: Auch die Mannschaften, die bereits in der ersten Runde ausscheiden, nehmen eine Million Dollar mit nach Hause, die gescheiterten Halbfinalisten 1,7 Millionen.

Alle drei Runden - Viertelfinale, Halbfinale, Finale - werden in Hin- und Rückspielen entschieden. Der Sieger steht am 11. November fest. Bei der nächsten Ausgabe des Wettbewerbs soll das Teilnehmerfeld nach dem Willen der CAF dann aufgestockt werden.

Die Vorbereitung der AFL verliefen holprig

Die AFL ersetzt nicht die CAF Champions League, die unter diesem Namen seit 1997 ausgespielt wird, sondern ist ein zusätzlicher kontinentaler Wettbewerb. Mit den Mehreinnahmen will der Verband dafür sorgen, dass die Fußball-Infrastruktur in Afrika verbessert wird.

Für die Premiere wählte die CAF acht Topvereine aus, die in diesem Jahr auch in der Champions League spielten: Al-Ahly SC (Ägypten), Enyimba FC (Nigeria), Espérance Tunis (Tunesien), Mamelodi Sundowns (Südafrika), Petro Atletico de Luanda (Angola), Simba SC (Tansania), TP Mazembe (DR Kongo) and Wydad Casablanca (Marokko).

Die Vorbereitungen für die AFL-Premiere verliefen holprig. Lange war unklar, ob der südafrikanische Meister Mamelodi Sundowns antreten würde. Die südafrikanische Premier League hatte zunächst wegen des engen Terminkalenders ihr Veto eingelegt. Erst am vergangenen Freitag, eine Woche vor dem AFL-Start, gab die Liga nach einer Dringlichkeitssitzung doch noch Grünes Licht.

Hauptsponsor des neuen Wettbewerbs: Visit Saudi

Einen Tag zuvor hatte die CAF auch in der Sponsorenfrage einen Erfolg vermeldet: Visit Saudi werde Hauptsponsor des neuen Wettbewerbs, verkündete der afrikanische Verband. Die Tourismusbehörde Saudi-Arabiens hatte nach dem Willen der FIFA eigentlich auch die Fußball-WM der Frauen in diesem Jahr in Australien und Neuseeland sponsern sollen. Doch der Weltverband hatte einen Rückzieher machen müssen, nachdem es unter Hinweis auf Saudi-Arabiens Sportswashing weltweit Widerstand gegen einen Einstieg von Visit Saudi gegeben hatte.