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Afrika-Cup - wie haben sich die WM-Teilnehmer geschlagen?

Martin Schülke9. Februar 2006

Fünf Mannschaften, die auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft dabei sind, traten beim Afrika-Cup in Ägypten an. In WM-Form waren die wenigsten. Lediglich Tunesien und Finalist Elfenbeinküste konnten überzeugen.

Treffsicher: Stürmer-Star Didier Drogba schießt die Elfenbeinküste ins FinaleBild: Picture-Alliance/ASA

Die Auftritte der Mannschaften, die in vier Monaten unter den 32 besten der Welt bei der WM in Deutschland den Weltmeisterpokal ausspielen, fielen beim Afrikanischen Nationen-Pokal (20.1.-10.2.06) höchst unterschiedlich aus.

Während die WM-Generalprobe für die Teams von Angola, Ghana und Togo gründlich schief ging und das Trio bereits nach der Vorrunde die Koffer packen musste, konnten sich zumindest Tunesien und die Elfenbeinküste behaupten.

WM-Reif: die Fans der Elfenbeinküste feiern ihr TeamBild: Picture-Alliance/ASA

Titelverteidiger Tunesien schaffte immerhin den Einzug ins Viertelfinale, die Mannschaft der Elfenbeinküste spielte sich sogar bis ins Finale, das am Freitag (10.2.) in Kairo ausgetragen wurde. Gegner war Gastgeber Ägypten, der sich mit 4:2 nach Elfmeterschießen den Afrika-Cup holte.

Ernüchternde Bilanz

Doch was war mit den drei WM-Neulingen los? Sollte nicht der Afrika-Cup als Aufgalopp für die WM fungieren? Die vorzeitige Heimreise aus Ägypten wegen des Scheiterns schon in der Vorrunde entsprach jedenfalls nicht den Erwartungen der Verantwortlichen.

Emmanuel Adebayor (links) hält den Gegner auf Distanz - Togo scheiterte dennochBild: AP

Wie kam es also zu dieser ernüchternden Bilanz? Beispiel Togo. Das Team von Trainer Stephen Keshi spielte ohne Selbstvertrauen und enttäuschte auf ganzer Line. In Ergebnissen ausgedrückt: drei Niederlagen in drei Spielen. Der Grund? Fehlende mannschaftliche Geschlossenheit war sicherlich ausschlaggebend für die schwachen Darbietungen der Togolesen.

So sorgte der Streit zwischen Superstar Emmanuel Adebayor und seinem Coach gleich in der ersten Partie für schlechte Stimmung. Der Torschützenkönig der Afrika-Qualifikation sollte zunächst auf der Auswechselbank schmoren, dann aber doch von Beginn an spielen. Nun wollte der Angreifer aber nicht mehr und erklärte, nicht mehr unter Keshi auflaufen zu wollen. Adebayor wurde schließlich doch eingewechselt, konnte die 0:2- Auftaktpleite gegen die Demokratische Republik Kongo jedoch auch nicht verhindern. Was bleibt, ist die schlichte Erkenntnis, dass für Trainer und Mannschaft bis zur WM noch reichlich Arbeit bleibt.

Ein Tor zu wenig

Glänzende Schusstechnik: Angolas Fabrice AkwaBild: dpa

Ähnliches gilt für Ghana. Die "Black Stars" erwischten mit Gegnern wie Nigeria, Senegal und Simbabwe zwar eine schwere Gruppe, dennoch konnte man von der Truppe um den serbischen Trainer Ratomir Dujkovic mehr erwarten. Ein Sieg und zwei Niederlagen bedeuteten das Ausscheiden, wenn auch nur wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber den Senegalesen.

Auch Angola scheiterte knapp. Ein einziger Treffer fehlte den Angolanern zum Einzug ins Viertelfinale. Das Team um Kapitän Fabrice Akwa ging sehr ambitioniert in das Turnier und wird sich ob des frühen Ausscheidens fragen müssen, ob es tatsächlich nur Pech war, das Angola aus dem Turnier katapultierte.

Ziel schon jetzt erreicht

Schulterschluss - die Mannschaft der Elfenbeinküste zelebriert den FinaleinzugBild: Picture-Alliance/ ASA

Bleiben noch zwei Mannschaften, die ebenfalls bei der WM in Deutschland dabei sind: Tunesien und Elfenbeinküste. Der Titelverteidiger aus Tunesien hatte sich schon vor dem letzten Gruppenspiel für das Viertelfinale qualifiziert und traf dort auf Nigerias Fußballer. 1:1 hieß es nach regulärer Spielzeit und Verlängerung - im Elfmeterschießen setzte sich das nigerianische Team dann mit 6:5 durch. Tunesien war unglücklich draußen.

Als einziger der fünf afrikanischen WM-Teilnehmer schaffte es die Elfenbeinküste bis ins Finale. Gegen Gastgeber Ägypten verlor das Team um Top-Star Didier Drogba im mit 74.000 fanatischen Fans voll besetzten Cairo International Stadium mit 4:2 nach Elfmeterschießen. In der Neuauflage des Gruppenspiels, das Ägypten vor knapp zwei Wochen mit 3:1 gewonnen hatte, waren in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung keine Treffer gefallen.

Eines hat die Elfenbeinküste mit dem Finaleinzug jedoch erreicht: die Gruppengegner bei der WM werden die Mannschaft bestimmt ernst nehmen.

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