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Politik

Afrika will einen gemeinsamen Markt

22. März 2018

In Ruandas Hauptstadt Kigali haben 44 afrikanische Staaten eine Vereinbarung über eine Freihandelszone unterschrieben. Ratifizieren alle Mitgliedsländer das Abkommen, entstünde der größte gemeinsame Markt der Welt.

44 afrikanische Staaten unterschreiben Freihandelsabkommen in Kigali
Bild: Reuters/J. Bizimana

Das Abkommen werde "Afrika zu einer der größten Ökonomien der Welt machen", sagte der Kommissionspräsident der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki Mahamat. Die Continental Free Trade Area (CFTA) genannte Freihandelszone werde es ermöglichen, gleichberechtigt mit anderen internationalen Wirtschaftsblöcken zu interagieren. Die CFTA gilt als eine der wichtigsten AU-Projekte. Die Verhandlungen dauerten zwei Jahre. Die Mitgliedsländer müssen das Abkommen jetzt noch auf nationaler Ebene ratifizieren.

Südafrika und Nigeria zögern noch

Wichtige Unterzeichner sind afrikanische Wirtschaftsmächte wie Kenia, Marokko, Ägypten, Äthiopien und Algerien. Mit Nigeria und Südafrika fehlen allerdings die beiden leistungsstärksten Volkswirtschaften des Kontinents. Nigerias Präsident Muhammadu Buhari hatte sich mit der Begründung aus dem Abkommen zurückgezogen, er brauche mehr Zeit für Beratungen zu Hause. "Wir werden nichts zustimmen, was zu Lasten lokaler Hersteller und Unternehmer geht oder dazu führt, dass Nigeria der Abladeplatz von Fertigprodukten wird", hieß es in einer Erklärung des nigerianischen Präsidenten.

AU-Wirtschaftskommissar Albert Muchanga ist dennoch zuversichtlich, dass "Länder mit Bedenken" das Abkommen spätestens beim nächsten Gipfel im Juli in Mauretanien unterzeichnen werden. "Unsere Bevölkerung, unsere Wirtschaft und insbesondere unsere Jugend kann nicht länger warten, bis die Grenzen fallen, die unseren Kontinent trennen, die ökonomische Entwicklung hemmen und das Elend verlängern, obwohl Afrika im Überfluss mit Reichtum gesegnet ist", sagte auch Kommissionspräsident Mahamat.

Zölle erschweren innerafrikanischen Handel

Bisher treiben afrikanische Länder nur 16 Prozent ihres Handels untereinander. Zollabgaben sind nach Angaben der AU beim Warenaustausch zwischen afrikanischen Ländern häufig höher als bei Exporten außerhalb des Kontinents. Sollten alle 55 AU-Mitglieder der CFTA beitreten, entstünde eine Freihandelszone mit einem Gesamt-Bruttoinlandsprodukt von zwei Billionen Euro und einem Markt von 1,2 Milliarden Menschen.

ww/bru (afp, ap)

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