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Afrika soll Probleme selbst lösen

7. Dezember 2013

Zum Auftakt des Afrika-Gipfels versucht Frankreich eine Kehrtwende seiner Politik auf dem Kontinent. Präsident Hollande fordert die Afrikaner auf, mehr Eigenverantwortung für ihre Sicherheit zu übernehmen.

Afrika-Gipfel in Paris (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Krieg und Frieden in Paris

01:52

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Das Unterfangen Frankreichs klingt paradox, nur einen Tag nach Beginn der militärischen Intervention der französischen Armee im Bürgerkrieg der Zentralafrikanischen Republik. Aber Präsident François Hollande betont beim Afrika-Gipfel in Paris: "Afrika muss sein Schicksal vollständig in die eigene Hand nehmen und dafür seine Sicherheit selbst gewährleisten." Frankreich wolle den Kontinent aber auf dem Weg dorthin unterstützen und könne "jedes Jahr 20.000 Soldaten ausbilden".

Frankreich – Afrikas Gendarm

Appelle zu mehr Eigenverantwortung im Kampf gegen Rebellen und Milizengruppen hatten auch schon Hollandes Vorgänger Nicolas Sarkozy und Jacques Chirac bei vorangegangenen französisch-afrikanischen Gipfeln an ihre Gäste gerichtet. Das hehre Ziel, weniger Polizist, dafür aber mehr Partner in Afrika zu sein, wurde aber immer wieder durch blutige Bürgerkriege durchkreuzt. Allein seit dem Jahr 2000 hat Frankreich, durch seine Kolonialzeit eng mit Afrika verbunden, ein Dutzend Mal militärisch auf dem Kontinent interveniert, unter anderem in der Elfenbeinküste, in der Demokratischen Republik Kongo, in Tschad, in Mali und seit 2006 schon drei Mal in der Zentralafrikanischen Republik.

Mehrere der in Paris versammelten afrikanischen Staats- und Regierungschefs würdigten den jüngsten militärischen Einsatz Frankreichs in Zentralafrika. Malis Staatschef Ibrahim Boubacar Keita bezeichnete ihn zugleich als "historische Pflicht" der früheren Kolonialmacht. Guineas Präsident Alpha Condé sagte dagegen, es sei "nicht normal", dass "Frankreich wie die Feuerwehr eingreifen muss, um uns zu retten".

Zu dem zweitägigen Gipfel, der an diesem Samstag zu Ende geht, reisten knapp 40 afrikanische Staats- und Regierungschefs nach Paris. Bis auf Simbabwe sind alle afrikanischen Staaten bei der Konferenz mit Delegationen vertreten. Für die Europäische Union und die Vereinten Nationen sind EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon dabei. Die wichtigsten Themen auf der Agenda: Terrorismus, Piraterie und die Zukunft der afrikanischen Streitkräfte.

Überschattet wurde das Treffen vom Tod von Südafrikas früherem Präsidenten Nelson Mandela. Zu Beginn des Gipfels gedachten die Teilnehmer mit einer Schweigeminute des verstorbenen Anti-Apartheid-Kämpfers.

qu/rb (afp, dpa)

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