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Politik

AU startet Evakuierungs-Aktion in Libyen

30. November 2017

Folter, Erpressung, Versklavung - Berichte über die menschenunwürdige Lage von Flüchtlingen in Libyen haben den EU-Afrika-Gipfel überschattet. Die Afrikanisch Union will nun umgehend Flüchtlinge außer Landes bringen.

Libyen Falle für Flüchtlinge
Flüchtlinge in einem Lager in LibyenBild: picture alliance/AP Photo/D. Etter

Mehrere Tausend in einem Lager in Libyen festsitzende Flüchtlinge sollen nach Angaben der Afrikanischen Union (AU) schnellstmöglich evakuiert werden. "Wir sind übereingekommen, in Abstimmung mit der Europäischen Union und den Vereinten Nationen, insbesondere über die IOM, eine Task Force einzusetzen, um jetzt zu handeln", sagte AU-Kommissionschef Moussa Faki Mahamat zum Abschluss des EU-Afrika-Gipfels in Abidjan in der Elfenbeinküste.

Moussa Faki Mahamat, Kommissionschef der Afrikanischen UnionBild: picture alliance/ZUMAPRESS/L. Shuai

Es handele sich um 3800 vorwiegend aus Westafrika stammende Migranten, darunter Frauen und Kinder, in einem Lager in der libyschen Hauptstadt Tripolis, sagte der Kommissionschef. Die IOM ist die Internationale Organisation für Migration und gehört zu den Vereinten Nationen.

Marokko will Flugzeuge zu Verfügung stellen

Nach Angaben des Präsidenten der Afrikanischen Union (AU), Alpha Condé, stellt Marokko Flugzeuge für die Evakuierung zur Verfügung.  Dies habe Marokko dem französischen Staatspräsident Emmanuel Macron zufolge zugesagt, sagte Condé. "Heute erwartet Afrika nicht alles von außen, wir sind selbst fähig. Aber wir haben gebeten, dass die Europäische Union die Anstrengungen Marokkos unterstützt, damit man die 3800 so schnell wie möglich heimbringt", so Condé.

Die Flüchtlingsströme von Afrika nach Europa und insbesondere die Lage im Transitland Libyen war eines der Hauptthemen des Gipfels von AU und EU in Abidjan. AU-Kommissionschef  Faki Mahamat zufolge befinden sich derzeit "400.000 bis 700.000" Flüchtlinge in Libyen. Viele werden in Lagern der Regierung und von Banden und Milizen unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Zeugen berichten über Folter und Sklavenmärkte, auf denen Flüchtlinge verkauft werden.

ww/uh (afp, epd, dpa)

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