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Agata Zubel: Herausragende Musikerin mit enormer Leidenschaft

8. September 2005

Deutsche Welle vergab Kompositionsauftrag an junge Polin - Uraufführung beim Beethovenfest Bonn 2005

Die polnischen Medien feiern sie einhellig als "herausragende künstlerische Persönlichkeit": Agata Zubel, 1978 in Breslau geboren, kann bereits auf eine ebenso kurze wie beachtliche Karriere zurückblicken. Schon das Kompositionsstudium an der Karol-Lipinski-Musikhochschule ihrer Heimatstadt offenbart ihre ungewöhnliche Begabung: Die junge Polin schließt die Ausbildung mit Auszeichnung ab. Besonders verbunden fühlt sie sich der zeitgenössischen Musik. Ihre große Leidenschaft gilt dem Gesang. Genauer gesagt: der experimentellen Vokalmusik.

Bei ersten Auftritten auf internationalen Festivals in Polen, etwa beim renommierten "Warschauer Herbst" oder bei Gastspielen an der Breslauer Philharmonie, sorgt die ausdrucksstarke Sängerin für Aufsehen. Es folgen internationale Engagements in Rom, Moskau und Zürich. Agata Zubel wird als Entdeckung gefeiert. Neben dem Publikum ist auch die Musikkritik begeistert. Bedeutende Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben verleihen ihrer Karriere weiteren Glanz.

Stipendien des polnischen Kulturministeriums und der Münchner Siemens-Stiftung tragen dazu bei, dass sie sich noch stärker dem Komponieren widmen kann. Mit 24 Jahren legt Agata Zubel ihre "1. Symphonie für das symphonische Orchester" vor. Etwa 20 weitere größere Werke zeugen von außergewöhnlich kreativem Potenzial und enormem Schaffensdrang.

Jetzt stellt sie sich erstmals dem deutschen Publikum vor: mit einer eigenen Komposition im Auftrag der Deutschen Welle. Als Vorsitzender der vom deutschen Auslandsrundfunk berufenen Auswahljury begründet Prof. Krzysztof Meyer (Musikhochschule Köln), warum das Gremium sich für Agata Zubel entschieden hat: "Ihre Kompositionen sind sehr originell und unabhängig von Zeitströmungen. Damit hat sie sich an die Spitze der jüngsten Generation polnischer Komponisten gesetzt."

Die Uraufführung der 2. Symphonie steht am Mittwoch, 14. September 2005, auf dem Programm des Beethovenfestes. Ungewöhnlich Zubels Idee: Acht Gruppen von jeweils neun Musikern platziert sie rund um die Zuhörer. Auf der Bühne stehen vier Gruppen von Schlaginstrumenten und der Dirigent. Agata Zubel: "Ich will in Bonn einen mystischen und gewissermaßen kosmischen Raum schaffen. Eine ‚Sinfonie concertante' für Schlagzeug und Orchester." Musikfreunde am Rhein können sich auf einen besonderen Abend freuen, vor allem auf eine faszinierende Frau.

12. September 2005