Ahmedabad: Eine Stadt kämpft gegen Umweltverschmutzung
15. September 2006Sauberes Trinkwasser ist nur ein Problem, das die Bewohner der 5,5 Millionen Stadt in Westindien haben. Die Zahl der Menschen mit chronischen Atemwegsbeschwereden steigt täglich, schwarze Rauchwolken aus rostigen Fabrikschloten und dunkle Abgase aus schrottreifen Fahrzeugen gehören zum Alltag.
Ahmedabad zählt zu den führenden Industriestandorten in Indien, doch der Preis ist hoch: Immer mehr Menschen erkranken an den Folgen der ungehemmten Umweltverschmutzung. Mittlerweile trägt Ahmedabad den zweifelhaften Ruf als "Manchester des Ostens".
Viele Einwohner haben angesichts der vielen Umweltprobleme bereits resigniert. Sie werfen den Behörden vor, nicht hart genug gegen Umweltsünder vorzugehen oder nur untätig zuzuschauen. Oft fehlt der politische Wille zu Veränderungen, wenn Ökonomie vor Ökologie steht. Oft fehlen allerdings auch den Betroffenen selbst das nötige Umweltbewußtsein oder Kenntnisse über Grundregeln der Hygiene.
Wenn es weder eine funktionierende Trinkwasserversorgung noch Abwasserentsorgung gibt, und auch die Müllentsorgung nicht klappt, stellten sich die Autoren dieser Produktion die Frage: Gibt es Hoffnung für Ahmedabad?
Mit dem Projekt "Parivartan", zu Deutsch "Verwandlung" hat Ahmedabads Stadtverwaltung Ende der 90er Jahre einen Beginn gemacht. In einigen Slumgegenden wurde eine elementare Infrastruktur aufgebaut und dadurch die Lebensqualität der Menschen verbessert. Die Slumbewohner wurden als gleichberechtigte Partner behandelt, gegen deren Willen nichts unternommen wurde. Der Erfolg: Zufriedene Menschen in einer sauberen Umgebung.
Die Koproduktion wurde von Maulin Munshi von All India Radio Ahmedabad und Priya Esselborn von der Deutschen Welle durchgeführt. Es liegen eine englische und deutsche Fassung des Halbstunden-Features vor.