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AIDS-Konferenz im Zeichen der Trauer

20. Juli 2014

Forscher und Aktivisten aus aller Welt treffen sich alle zwei Jahre, um Erkenntnisse im Kampf gegen das HI-Virus und die Immunschwächekrankheit AIDS auszutauschen. Doch in Melbourne fehlen namhafte Persönlichkeiten.

AIDS-Schriftzug in Melbourne (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Es ist eine Mammutveranstaltung: Rund 12.000 Teilnehmer werden zur 20. Welt-AIDS-Konferenz erwartet, bei der bis Freitag über die jüngsten Forschungsergebnisse und Entwicklungen rings um die Immunschwächekrankheit debattiert werden soll.

Gedenken

Überschattet wird die Konferenz im australischen Melbourne durch den Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs mit der Flugnummer MH17 in der Ostukraine am Donnerstag. In der "Malaysia Airlines"-Maschine saßen auch namhafte AIDS-Forscher wie der Niederländer Joep Lange sowie Glenn Thomas von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die wie alle 298 Insassen ums Leben kamen. Bei der Eröffnungsveranstaltung der Konferenz gedachten die Teilnehmer zuerst der Absturzopfer mit einer Schweigeminute.

Ein Schwerpunkt der Konferenz ist der Kampf gegen Ausgrenzung von HIV-Infizierten. Die Veranstalter haben dazu eine Online-Petition gestartet.

Die Vereinten Nationen schätzen die Zahl der Menschen, die mit den HI-Virus infiziert sind, auf 35 Millionen weltweit, davon 25 Millionen in Afrika südlich der Sahara. 2,1 Millionen infizierten sich im vergangenen Jahr neu.

Fortschritte

Nach jüngsten Angaben des UN-Programms UNAIDS ist die Zahl der Menschen, die eine Behandlung mit lebensnotwendigen Medikamenten erhalten, auf knapp 14 Millionen weltweit deutlich gestiegen. Dadurch konnten - wie es heißt - 7,6 Millionen AIDS-Todesfälle abgewendet werden. Nach aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO müssten aber noch weitere 14 Millionen Menschen Medikamente erhalten.

Das deutsche Aktionsbündnis gegen AIDS verwies darauf, dass Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit regional sehr ungleich verteilt seien. Gerade in stark betroffenen Ländern seien fast zwei von drei Jugendlichen unzureichend über die Ansteckungsgefahren aufgeklärt. In einigen Ländern - wie in der Ukraine, Russland, Indonesien oder auf den Philippinen - stiegen die Neuinfektionszahlen sogar weiter an.

Die Vereinten Nationen haben sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2015 allen Menschen uneingeschränkten Zugang zu HIV-Prävention, Behandlung, Betreuung und Pflege zu ermöglichen. Dass dieses Ziel erreicht werde, sei "trotz großer Erfolge sehr unwahrscheinlich", meinte Astrid Berner-Rodoreda, Sprecherin des deutschen Aktionsbündnisses.

wa/qu (dpa, kna, afp)

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