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Aids in Kroatien

5. August 2002

- Anzahl der Erkrankten bisher relativ gering, Risiko einer HIV-Infizierung nimmt jedoch wie überall zu

Zagreb, 4.8.2002, HINA, engl.

Kroatiens Jugend zählt durch ihr Verhalten immer mehr zu den Risikogruppen für HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Krankheiten, was eine zusätzliche Aufklärung über die Gefahren von AIDS erforderlich macht. Das geht aus Untersuchungsergebnissen hervor, die Anfang dieser Woche vorgelegt worden sind.

Sämtlichen Daten zeigen, dass die Zahl der AIDS-Kranken in Kroatien nicht hoch ist. Die Änderung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und anderer Normen könne aber die Zunahme des Risikos und die Verbreitung der Infektion weiter erhöhen, so Marina Kuzman vom Kroatischen Institut für Öffentliche Gesundheit.

Der größte AIDS-Risikofaktor unter den Jugendlichen ist die Zunahme des Drogenkonsums, insbesondere der intravenös gespritzten Drogen, in Zusammenhang mit Gelegenheitssex. Hinzu kommt, dass die Jugendlichen bereits früh sexuell aktiv werden, sich nicht schützen, dass die Prostitution zunimmt und das Risikobewusstsein nur gering ausgeprägt ist. Darüber hinaus fehlt es an der nötigen Aufklärung, an Beratungszentren und Drogenprogrammen und die Kontakte zwischen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sind schlecht.

Tanja Radocaj vom Zagreber UNICEF-Büro wies Meinungen, wonach nur Risikogruppen AIDS-gefährdet seien, als falsch zurück und wies warnend darauf hin, dass 50 Prozent der Jugendlichen nicht genügend darüber informiert seien, wie sie sich gegen AIDS schützen können und dass sie diese Gefahr unterschätzen. (...)

Der Vorsitzende der HIV/AIDS-Kommission im Gesundheitsministerium Josip Begovac sagte, HIV verbreite sich in Kroatien relativ langsam. In den letzten Jahren seien lediglich fünf bis acht neue Fälle pro eine Million Einwohner registriert worden. In den meisten Fällen erfolge die Ansteckung im Ausland, so Begovac. Zwischen 1985 und März 2002 hätten sich 342 Menschen mit HIV infiziert. Den größten Risikofaktor stelle der Geschlechtsverkehr zwischen Heterosexuellen (39,7 Prozent) und Homosexuellen (35,1 Prozent) dar. Die Infizierung werde gewöhnlich im Alter zwischen 30 und 40 entdeckt. Begovac verwies auf die dringende Notwendigkeit von Präventivprogrammen, die Prioritäten setzen und gewährleisten, dass die Mittel zur Vorbeugung von AIDS so wirksam wie möglich genutzt werden. (TS)