1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Air Berlin im Sinkflug

16. März 2012

Höhere Treibstoffpreise haben auch Air Berlin, Nummer zwei unter den deutschen Fluggesellschaften, die Bilanz verhagelt. Trotz gestiegenen Umsatzes war der Verlust 2011 noch größer als im Jahr zuvor.

Ein Flugzeug mit dem Logo von Air Berlin (Foto: Air Berlin)
Bild: airberlin

Unterm Strich lag das Defizit bei minus 272 Millionen Euro nach minus 97 Millionen im Jahr 2010. Wie das Unternehmen in Berlin mitteilte, stieg der Konzernumsatz im vergangenen Jahr von 3,72 Milliarden Euro 2010 auf 4,23 Milliarden Euro.

Air Berlin begründete die Ergebnisentwicklung mit der Einführung der Luftverkehrssteuer und einem Anstieg der Treibstoffpreise, die zu Sonderbelastungen von etwa 395 Millionen Euro geführt hätten. Einen Schuldenberg von insgesamt 800 Millionen Euro hatte der Konzern bis zum Jahresende angehäuft, nicht zuletzt wegen der schnellen Expansion der letzten Jahre.

Sparkurs verordnet

Einen scharfen Sparkurs hat deshalb der neue Unternehmenslenker Hartmut Mehdorn verordnet. Die Fluggesellschaft dünnt ihr Streckennetz aus und verschiebt die Bestellung neuer Flugzeuge. Der ehemalige Bahn-Chef, der im Spätsommer das Steuer von Firmengründer Joachim Hunold übernommen hatte, will 2013 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Für 2012 hat Air Berlin bislang noch keine Prognose abgegeben. Das Unternehmen kündigte jedoch an, im ersten Quartal trotz höherer Belastungen durch den Kerosinpreis ein besseres Ergebnis als im Vorjahresquartal erzielen zu wollen. "Die Performance in allen Bereichen steigt sichtbar, die Talsohle ist damit durchschritten", sagte Mehdorn.

Auch der Nummer eins unter den deutschen Fluggesellschaften, Lufthansa, machen höhere Treibstoffpreise und die neue Luftverkehrssteuer zu schaffen. Auch dort schmolz der Gewinn 2011 trotz gestiegener Umsätze. In diesem Jahr rechnet Lufthansa weiter mit einem Gewinn-Rückgang.

zhd/li (dpa, rtr)