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Air Berlin schrumpft drastisch

28. September 2016

Die angeschlagene zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin will einen Teil ihrer Flotte an die Lufthansa abgeben und bis zu 1200 Mitarbeiter entlassen.

Air Berlin Airbus A 320-200
Bild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air-Berlin hat eine Restrukturierung angekündigt und will bis zu 1200 Stellen streichen. Zudem werde der Konkurrent Lufthansa bis zu 40 Maschinen übernehmen, teilte Air Berlin am Mittwochabend mit.

Man werde sich auf das Kerngeschäft mit einer Flotte von 75 Flugzeugen von den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf aus konzentrieren. Das touristische Geschäft werde mit 35 Flugzeugen in einer separaten Geschäftseinheit zusammengefasst mit dem Ziel, strategische Optionen zu prüfen.

Lufthansa will bis zu 40 Flieger samt Besatzungen der angeschlagenen Air Berlin für sechs Jahre anmieten. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Lufthansa-Billigtochter Eurowings 35 Maschinen von Airberlin übernimmt. Weitere fünf Flugzeuge gehen an Austrian Airlines, die ebenfalls zur Lufthansa gehören. Die Lufthansa-Töchter mieten dabei nicht nur die Flugzeuge, sondern auch den gesamten Flugbetrieb, also die Cockpit-Crew, das Kabinenpersonal und die Wartung.

Hoch verschuldet

Air Berlin steckt in einer desolaten finanziellen Lage. Die zweitgrößte deutsche Fluglinie ist mit fast einer Milliarde Euro verschuldet und schreibt seit 2008 rote Zahlen, unterbrochen nur von einem kleinen Plus im Jahr 2012. Seit 2013 vergrößern sich die Verluste immer weiter. Seit Jahren wird Air Berlin von ihrem arabischen Großaktionär, der Fluggesellschaft Etihad, mit immer neuen Millionenspritzen in der Luft gehalten.

Laut Geschäftsbericht 2015 machte Air Berlin zuletzt bei vier Milliarden Euro Umsatz einen Verlust von 446 Millionen Euro. Zum Jahresende 2015 beschäftigte die Fluggesellschaft 8869 Mitarbeiter.

Air-Berlin-Chef Stefan Pichler bedauerte die Entscheidung für Stellenkürzungen, begründete dies aber mit der Notwendigkeit, das Unternehmen effizienter auszurichten: "Es fällt mir schwer, in einem dynamischen Arbeitsmarkt wie dem deutschen betriebsbedingte Kündigungen anzukündigen. Dennoch müssen wir leider Personal abbauen. Unser Ziel ist es, dies so sozialverträglich wie möglich zu gestalten."

bea/hg (dpa, reuters, afp, Geschäftsbericht)

 

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