1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KatastropheSüdkorea

Airport in Südkorea nach tödlichem Unglück durchsucht

2. Januar 2025

Die Unglücksmaschine einer koreanischen Billigfluglinie zerschellte auf dem Flughafen Muan. Doch die Ursache dafür ist noch unklar. Die Ermittler suchen nach weiteren Hinweisen.

Nach dem Flugzeugunglück in Südkorea wird der Flughafen in Muan durchsucht
Nach dem Flugzeugunglück mit 179 Toten dauert die Suche nach der Ursache anBild: Yonhap/AFP

Nach dem tödlichen Flugzeugunglück in Südkorea hat die Polizei den Flughafen von Muan durchsucht. Betroffen sei auch das Büro der Billigfluglinie Jeju Air gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap.

Airline-Chef darf Südkorea nicht verlassen

Dem Durchsuchungsbefehl lagen Vorwürfe fahrlässigen Handelns mit Todesfolge zugrunde. Der Chef der Fluggesellschaft Jeju Air darf das Land nicht verlassen. Das Untersuchungsteam habe ein Ausreiseverbot gegen zwei Menschen verhängt, darunter den Airline-Chef Kim E Bae, heißt es aus Seoul.

Die Boeing 737-800 von Jeju Air war am Sonntag ohne ausgeklapptes Fahrwerk auf dem Flughafen im Südwesten Südkoreas auf dem Rumpf gelandet, über die Fahrbahn geschlittert und an einer vier Meter hohen Mauer zerschellt. 179 der insgesamt 181 Insassen kamen ums Leben. Zwei Crew-Mitglieder überlebten.

Unmittelbar vor der Bruchlandung hatten die Piloten einen Zusammenprall mit Vögeln gemeldet, wovor der Tower in Muan kurz zuvor auch noch gewarnt hatte. Ungeklärt ist, wie der Vogelschlag mit der Fehlfunktion des Fahrwerks zusammenhängen könnte. Die Maschine war aus dem thailändischen Bangkok gekommen. An Bord befanden sich neben zwei thailändischen Bürgern ausschließlich Koreaner. 

Auch Ermittler aus den USA im Einsatz

Derzeit ermitteln neben koreanischen Experten auch Vertreter einer US-Behörde und des US-Flugzeugbauers Boeing am Unfallort. Beide Flugschreiber wurden geborgen und die Daten des Stimmrecorders aus dem Cockpit übertragen. Der zweite Flugschreiber wurde durch das Unglück beschädigt und soll in den USA weiter untersucht werden.

Nur zwei Menschen überlebten die Bruchlandung der Boeing-MaschineBild: Kim Sun-woong/Newsis/AP/picture alliance

In den Fokus geriet zudem die Mauer am Ende der Landebahn, an der die Maschine zerschellte und in Flammen aufging. Nach Ansicht mancher Experten wäre die Betonkonstruktion nicht notwendig gewesen, die hohe Mauer habe das Ausmaß der Katastrophe möglicherweise noch vergrößert. Es ist das schwerste Flugzeugunglück, das sich je auf südkoreanischem Boden ereignet hat.

Die südkoreanische Regierung kündigte außerdem eine "umfassende Prüfung" aller Boeing-Maschinen des Typs 737-800 im Land an. Von diesem Modell sind in Südkorea nach Behördenangaben 101 Maschinen bei insgesamt sechs verschiedenen Fluggesellschaften in Betrieb.

haz/pg (dpa, afp)