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Akropolis wegen Hitzewelle zeitweise geschlossen

14. Juli 2023

Hitze ohne Ende. Im Süden und Südosten Europas werden am Wochenende bis zu 48 Grad erwartet. Griechenlands Hauptstadt Athen glüht jetzt schon.

Griechenland Athen Akropolis Hitzewelle
Kaum Schatten am Parthenon-Tempel auf der Akropolis Bild: LOUIZA VRADI/REUTERS

Den Menschen in Südeuropa steht ein heißes Wochenende bevor. Auf den italienischen Inseln Sizilien und Sardinien soll das Thermometer auf bis zu 48 Grad steigen. Für Mensch, Tier und Natur eine anstrengende Situation. Die Europäische Weltraumorganisation ESA spricht von den "möglicherweise heißesten Temperaturen, die jemals in Europa gemessen wurden". Bislang liegt der Europa-Rekord bei 48,8 Grad. Die wurden im August 2021 in Floridia in der Region Sizilien erreicht.

Italien leidet bereits seit Tagen unter der Hitze. Wegen Hoch "Cerbero" - benannt nach dem mehrköpfigen Höllenhund aus der griechischen Mythologie - wurde unter anderem auf Sardinien und in der Region Apulien schon die 40-Grad-Marke geknackt. Für etliche Städte rief das Gesundheitsministerium die höchste Alarmstufe Rot für Hitze aus. Anfang nächster Woche soll das Hochdruckgebiet seine maximale Hitze erreichen - mit Temperaturen von über 40 Grad etwa in Rom, Florenz und Bologna.

Sicherheitsmaßnahmen in Griechenland

In weiten Teilen von Griechenland und auf der Ferieninsel Zypern zeigten die Thermometer schon an diesem Freitag mehr als 40 Grad an. Wie das Meteorologische Amt mitteilte, sind vor allem in Mittelgriechenland über das Wochenende Werte von bis zu 44 Grad möglich. Bereits in der Nacht zum Freitag waren die Temperaturen über 30 Grad geblieben - für den menschlichen Körper besonders anstrengend, da er sich bei solchen Temperaturen nur schlecht erholen kann.

Bei dem einen oder anderen löste die extreme Hitze einen Schwächeanfall ausBild: LOUIZA VRADI/REUTERS

Die Behörden haben bereits Maßnahmen ergriffen. Wegen der Hitze wurde die Akropolis in Athen über die Mittagszeit geschlossen. Am Vormittag hatte eine Touristin während des Besuches auf dem Hügel des archäologischen Wahrzeichens der Stadt einen leichten Hitzschlag erlitten. Sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden, jedoch nicht ernsthaft in Gefahr gewesen, teilte der Rettungsdienst mit.

Seit Donnerstag ist das Rote Kreuz am Fuße des 2500 Jahre alten Monuments im Einsatz, um tausende Wasserflaschen zu verteilen und Touristen zu helfen, die wegen der Hitze ohnmächtig werden könnten. Nahe der Eingangstore wurden außerdem schattenspendende Markisen aufgestellt, um Besuchern das Anstehen in der Hitze etwas erträglicher zu machen.

Im ganzen Land schränkten weite Teile der Wirtschaft ihre Aktivitäten ein, wie der Staatsfunk berichtete. Pizza- und anderen Lieferdiensten wurde untersagt, ihre Beschäftigten während der heißen Mittagszeit auf die Straße zu schicken.

Helfer vom griechischen Roten Kreuz teilen am Fuß der Akropolis Wasserflaschen an die Besucher ausBild: SPYROS BAKALIS/AFP

Staatsbedienstete blieben nach Möglichkeit im Home-Office. Zudem öffneten Städte und Gemeinden klimatisierte Gebäude für die Bürger, damit diese dort vor der sengenden Hitze Schutz suchen konnten. Ärzte rieten im Rundfunk dazu, viel Wasser zu trinken und Alkohol sowie zuckerhaltige Getränke zu meiden. Auch solle man sich so wenig wie möglich im Freien aufhalten.

Die Hitzewelle soll mit kleinen Schwankungen auch die kommenden Tage andauern. Ein Rückgang der Temperaturen auf für die Jahreszeit üblichen Werte um die 35 Grad sind nach Angaben der Meteorologen zunächst "nicht in Sicht". 

Ähnliche Zustände herrschen auf Zypern. Am Freitag hätten die Thermometer in der Hauptstadt Nikosia 43 Grad angezeigt, berichtete der Rundfunk der Insel.

Türkei leidet auch unter der Hitze

Auch in der Türkei warnt der Wetterdienst für das Wochenende vor starker Hitze. Im Westen des Landes liegen die Temperaturen in den kommenden Tagen bis zu zehn Grad über der für die Jahreszeit üblichen Temperatur, in anderen Landesteilen bis zu sechs Grad über dem Normalwert. In der Urlaubsregion Antalya werden am Wochenende Temperaturen bis zu 42 Grad erwartet.

Rekordtemperaturen in Europa

02:12

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Deutschland steht ein teils heißes Wochenende bevor - wenn auch nicht so dramatisch wie in Südeuropa. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes steigen die Temperaturen besonders in der Osthälfte und im Süden am Samstag auf bis zu 37 Grad. Im Westen und Norden bleibe es dagegen etwas kühler, allerdings könnten sich dort teils schwere Gewitter bilden.

In Spanien ist die zweite offizielle Hitzewelle dieses Sommers bereits wieder abgeebt. Zuvor hatte die heiße Luft den Menschen in vielen Regionen des Landes schwer zugesetzt. Die höchsten Temperaturen wurden mit knapp unter 45 Grad in Andalusien und in Murcia gemessen. Aber auch auf Mallorca übertraf die Quecksilbersäule zeitweilig die 40-Grad-Marke.

cwo/AR/uh/gri (dpa, afp)