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Politik

Syriens Regierung siedelt IS-Kämpfer um

25. September 2018

Hunderte Kämpfer der IS-Terrormiliz sind von Regierungstruppen in Syriens letzte Rebellenhochburg Idlib überführt worden. Sie dürften sich dort den tausenden Dschihadisten anschließen, die die Provinz kontrollieren.

Demonstration gegen die Regierung in der von Rebellen kontrollierten Stadt Hazzanu in der Provinz Idlib
Demonstration gegen die Regierung in der von Rebellen kontrollierten Stadt Hazzanu in der Provinz IdlibBild: Getty Images/AFP/A. Watad

Regierungstruppen sollen über Nacht mehr als 400 Mitglieder der Miliz "Islamischer Staat" (IS) von der östlichen Provinz Deir Essor nahe der Grenze zum Irak in den Osten Idlibs gebracht haben. Dies erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Mehr als 400 IS-Kämpfer wurden demnach in die Nähe von Gebieten gebracht, in denen sich weitere dschihadistische Gruppen aufhalten. Derzeit lägen noch keine Informationen vor, ob die IS-Mitglieder in diese Gebiete anschließend erreicht hätten. 

Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatten sich vor einer Woche auf die Schaffung einer demilitarisierten Zone in der nordwestlichen Provinz Idlib geeinigt. Eine Großoffensive auf die Rebellenhochburg mit potenziell katastrophalen Folgen für die Einwohner wurde damit womöglich abgewendet. Russland unterstützt in Syrien Machthaber Baschar al-Assad, die Türkei steht auf der Seite der Rebellen.

Ein durch einen Luftangriff zerstörter Marktplatz in der Stadt Idlib in der gleichnamigen ProvinzBild: picture-alliance/AA/A. Sayid

Laut den Vereinten Nationen (UN) wird die Provinz von rund 10.000 Milizionären gehalten. Die meisten von ihnen haben sich extremistischen Gruppen angeschlossen. Mehr als die Hälfte der Provinz Idlib wird von der Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) kontrolliert, die vom ehemaligen syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida angeführt wird. Neben der HTS sind weitere dschihadistische Gruppen in Idlib aktiv. Den UN zufolge leben in Idlib drei Millionen Menschen, darunter eineinhalb Millionen Binnenflüchtlinge, die vor Assads Truppen in den Nordwesten ausgewichen sind.

Im Mai hatte die syrische Regierung bereits 1600 Menschen, IS-Kämpfer samt ihren Familien, aus einem südlichen Vorort der Hauptstadt Damaskus in eine Region im Norden des Landes gebracht. Im August 2017 gab es eine ähnliche Aktion an der Grenze zum Libanon. Die Dschihadisten hatten 2014 große Gebiete im Irak und in Syrien erobert und dort ein islamisches "Kalifat" ausgerufen. Inzwischen hat der IS die meisten dieser Gebiete wieder aufgeben müssen.

stu/hk (afp, syriahr.com, dpa)

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