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Syrische Armee rückt auf Grenze zur Türkei vor

8. Februar 2016

Bei ihrer Offensive in der Provinz Aleppo sind die syrischen Regierungstruppen offenbar bis auf wenige Kilometer an die türkische Grenze vorgerückt. Die Lage der Flüchtlinge dort wird immer schwieriger.

Zerstörte Häuser in Aleppo (Foto. Reuters)
Nach den Luftschlägen vorige Woche sind vielerorts in Aleppo nur noch Ruinen übrigBild: Reuters/A. Ismail

Seit Tagen schon klagen Hilfsorganisationen über die hohe Zahl syrischer Flüchtlinge, die durch die Kämpfe in Aleppo vertrieben wurden und Zuflucht im türkischen Grenzgebiet suchen. Die Situation der Menschen sei verzweifelt, erklärte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) abermals. Laut Schätzungen seien fast 80.000 Syrer auf der Flucht in Richtung der syrischen Stadt Asas und des türkischen Grenzübergangs bei Kilis. Dort warteten bereits rund 10.000 Menschen.

Türkei lässt nur Kranke und Verletzte ins Land

In den vergangenen Tagen war noch von rund 70.000 Schutzsuchenden die Rede. Die Türkei versorgt die Flüchtlinge nach eigenen Angaben mit Hilfsgütern und will auf syrischer Seite Lager aufbauen, verweigert ihnen aber bisher den Grenzübertritt. Nur Verletzte und schwer kranke Menschen werden ins Land gelassen. Es mangele an Unterkünften, Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, klagte die Leiterin der Syrien-Mission von MSF, Muskilda Zancada.

Massive russische Luftschläge

Die syrische Armee und ihre Verbündeten waren in der vergangenen Woche mit Hilfe massiver russischer Luftunterstützung in den Norden der Region vorgerückt und hatten die neue Massenflucht ausgelöst. Nach Angaben von Rebellen, Einwohnern und der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte erhalten die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad zudem Hilfe von Milizen, die vom Iran gefördert werden.

Laut der Beobachtungsstelle, die den Rebellen nahesteht und deren Angaben von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen sind, haben Assads Soldaten die Ortschaft Kafeen erobert. Es heißt, sie stünden nur noch fünf Kilometer vor der Rebellenhochburg Tal Rafaat. Damit ist die Armee auf fast 25 Kilometer an die syrisch-türkische Grenze herangerückt.

Die Aufständischen zögen sich wegen der schweren Luftangriffe zurück, um ihre Verluste zu begrenzen, erläuterte ein Kommandeur der Rebellengruppe Liwa al-Tauhid. Es gehe mittlerweile nicht nur um Geländeverluste, sondern um die Existenz der Gruppe.

uh/kle (dpa,rtr,afp)

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