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Al-Sisi-Konkurrent ficht Wahl an

31. Mai 2014

Der bei der Präsidentenwahl in Ägypten unterlegene Kandidat Sabahi will das Wahlergebnis nicht einfach so hinnehmen. Denn er ist überzeugt: Bei der Wahl Anfang dieser Woche wurde Ex-Armeechef Al-Sisi klar bevorzugt.

Hamdien Sabahi (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Mohamed El Shahed/AFP/Getty Images

Der Wahlkampfstab des linksgerichteten Bewerbers Hamdien Sabahi (Artikelbild) teilte mit, angesichts mehrerer Unregelmäßigkeiten habe man eine rechtliche Beschwerde bei der Wahlkommission eingereicht. So hätten Anhänger des Wahlsiegers Abdel Fattah al-Sisi selbst noch in den Stimmlokalen für den früheren Armeechef geworben.

"Nicht immer fair"

Das Sabahi-Lager forderte außerdem, sämtliche Stimmen für ungültig zu erklären, die am dritten Wahltag abgegeben wurden. Nach einer sich abzeichnenden niedrigen Wahlbeteiligung war die Abstimmung kurzfristig von zwei auf drei Tage verlängert worden. Unabhängigen Wahlbeobachtern zufolge war dies zulässig, auch wenn dadurch die Integrität des Wahlprozesses infrage geraten sei. Der Vorsitzende der Delegation des Europäischen Parlament, Robert Goebbels, meinte: "Die Wahl war demokratisch, friedlich und frei, aber nicht immer sehr fair." Die beiden Kandidaten hätten nicht das gleiche Maß an Unterstützung bekommen.

Ein offizielles Ergebnis der Wahl liegt noch nicht vor. Vertreter der ägyptischen Justizbehörden hatten jedoch erklärt, Al-Sisi habe mehr als 93 Prozent der Stimmen erhalten. Sabahi kam demnach lediglich auf drei Prozent, etwa ebensoviele Stimmzettel wurden für ungültig erklärt.

Wie beliebt ist Al-Sisi?

Schon am Donnerstag hatte Sabahi seine Niederlage zwar eingeräumt, zugleich aber kritisiert, dass die Wahlbeteiligung zu hoch beziffert worden sei. Sie soll bei rund 44 Prozent gelegen haben.

Weil an Al-Sisis Sieg ohnehin kein ernsthafter Zweifel bestand, gilt die Wahlbeteiligung als wichtiger Hinweis darauf, wie beliebt der neue Präsident tatsächlich im Volk ist. Al-Sisi hat vage Reformen angekündigt, um Ägyptens marode Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen und das hohe Staatsdefizit zu verringern. Unklar ist, ob er genug Rückhalt im Volk hat, um harte Maßnahmen wie die Abschaffung der milliardenschweren Energie-Subventionen durchzusetzen.

wa/wl (rtr, dpa)

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