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Alarm nach Leichenfund in Russland

9. Januar 2014

Ausnahmezustand in Stawropol: 250 Kilometer von der Olympia-Stadt Sotschi entfernt, wurden sechs Tote mit Schussverletzungen entdeckt. Als die Polizei am Fundort eintraf, detonierte ein Sprengsatz.

Omon-Spezialeinheiten in Stawropol (Foto: picture alliance/Russian Look)
Bild: picture alliance/Russian Look

Die Leichen lagen nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in vier Fahrzeugen außerhalb der Regionalhauptstadt Stawropol, im Süden Russlands. Als sich Polizisten einem der Autos näherten, sei eine Bombe explodiert, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Geheimdienstmitarbeiter. Es sei jedoch niemand verletzt worden.

Ein Opfer per Kopfschuss getötet

Einen weiteren selbstgebauten Sprengsatz, der laut FSB ebenfalls mit Schrauben und Nägeln gespickt war, konnten Experten entschärfen. Die Behörden verhängten in einem Teil der Region Stawropol, die in direkter Nachbarschaft zu den unruhigen russischen Kaukasus-Republiken liegt, den Ausnahmezustand. Die Geheimdienste leiteten nach eigenen Angaben eine "Anti-Terror-Operation" ein (Das Artikelbild zeigt OMON-Spezialeinheiten in Stawropol). Wie weiter bekannt wurde, war eines der Opfer durch einen Kopfschuss getötet worden. Zwei Todesopfer wurden als örtliche Taxifahrer identifiziert. Informationen zur Identität der übrigen Opfer wurden zunächst nicht bekannt.

Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte nach den zwei Selbstmordanschlägen von Wolgograd Ende Dezember, bei denen 34 Menschen getötet wurden, zum wiederholten Male eine Aufstockung der Sicherheitskräfte angekündigt. Gleichzeitig drohte er mit der "Vernichtung aller Terroristen". Der Nordkaukasus gilt seit dem Bürgerkrieg in Tschetschenien als Hochburg islamistischer Rebellengruppen. Russlands Staatsfeind Nummer eins, der islamistische Rebellenführer Doku Umarow, hatte vergangenen Sommer damit gedroht, die Olympischen Winterspiele "mit allen Mitteln" zu verhindern.

USA bereiten sich auf Evakuierung vor

Der Skiverband der USA entschloss sich angesichts der anhaltenden Anschläge dazu, einen Evakuierungsplan für seine Sportler aufzustellen. Eine private Sicherheitsfirma halte während der Spiele im Februar bis zu fünf Flugzeuge bereit, mit denen jederzeit die US-Sportler aus Russland ausgeflogen werden könnten, schreibt die Zeitung "USA Today". Die Olympischen Winterspiele finden vom 7. bis zum 23. Februar statt, vom 7. bis zum 16. März folgen die Paralympics.

Seit Vorgestern gelten rund um Sotschi am Schwarzen Meer die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen in der olympischen Geschichte. Die russischen Behörden setzen etwa 37.000 Polizisten und Soldaten ein, um die Stadt am Fuß des Kaukasus zu schützen. 5500 Videokameras wurden in Sotschi installiert. Ebenfalls startbereit sind Überwachungs-Drohnen, die von Wettkampfstätten oder Verkehrsknotenpunkten rund um die Uhr gestochen scharfes Foto- und Filmmaterial liefern sollen.

se/wl (rtre, afpe, dpa, sid)

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