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Albaniens Premier Fatos Nano stellt Strafanzeige wegen Verleumdung gegen den Verleger der "Koha Jonë"

18. Mai 2004

Tirana, 15.5.2004, ALBANIA, alban.

Der Premierminister hat gestern (14.5.) einen Prozess gegen den Verleger der (Tageszeitung – MD) Koha Jonë angestrengt. Er gab an, mit der Klage sollten die Menschen erzogen werden und der Verleumdung und üblen Nachrede gegen öffentliche Personen ein Ende bereitet werden. Der Sprecher von Generalstaatsanwalt Theodori Sollaku, Agim Neza, bestätigte gegenüber Albania gestern, die Anzeige sei bei der Staatsanwaltschaft eingereicht worden. (...)

Nano trat der Behauptung entgegen, seine Frau sei die First Lady des Landes. Er habe Strafanzeige gegen Lesi, der auch Abgeordneter ist, sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch beim Obersten Gericht gestellt. Lesi habe in jüngster Zeit ständig die Familie von Premierminister Fatos Nano und die Regierung angegriffen.

"Meine Familie ist keine öffentliche Person. Meine Frau ist keine öffentliche Person. Auch wenn das staatliche Protokoll ihr einige Privilegien einräumt, so heißt das nicht, dass sie als First Lady des Landes anzusehen ist. Wenn die Integrität, die Moral und Würde einer öffentlichen Person aufgrund ihres Amts verletzt werden, dann hat sie das Recht, sich an die Justiz zu wenden. Ich werde auch weiterhin auf die Justiz zurückgreifen, indem ich gegen Nikolle Lesi ein Strafverfahren anstrenge. Ich habe zwei Klagen eingereicht, eine beim Amt des Generalstaatsanwalts und eine beim Obersten Gericht", erklärte Premierminister Nano. (...)

Es war zu erfahren, dass der Generalstaatsanwalt die Klage von Premierminister Fatos Nano und seiner Frau gegen Nikolle Lesi, den Verleger und Abgeordneten, akzeptiert hat und dass die Ermittlungen in der Sache aufgenommen wurden. (MK)