Nachdem es einige Tage lang Verwirrung gab, ob Football-Superstar Tom Brady seine Laufbahn beendet oder nicht, sorgt der 44-Jährige für Klarheit. Er hängt seinen Helm nach 22 Jahren in der NFL an den Nagel.
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Nun ist es also doch offiziell - und zwar so, wie es offizieller nicht geht: Star-Quarterback Tom Brady, der "GOAT", der "Greatest of all times", beendet seine beeindruckende Football-Karriere und geht mit 44 Jahren in Ruhestand. Das bestätigte der Ausnahmespieler der US-American-Football-Liga NFL in den sozialen Medien. Via Twitter verabschiedete sich Brady in mehreren Tweets und bedankte sich bei allen, die zum Gelingen seiner Karriere beigetragen hatten. "Ich war immer überzeugt davon, dass Football ein "All-in"-Angebot ist - wenn man sich nicht zu 100 Prozent für den Wettbewerb einsetzt, wird man keinen Erfolg haben, und der Erfolg ist das, was ich an unserem Spiel so sehr liebe", schreibt Brady. "Ich habe meine NFL-Karriere geliebt, und jetzt ist es an der Zeit, meine Zeit und Energie auf andere Dinge zu konzentrieren, die meine Aufmerksamkeit erfordern."
Brady bestätigte damit mit einigen Tagen Verspätung Gerüchte, die am vergangenen Samstag erstmals aufgekommen waren. Zunächst hatte der stets gut informierte US-Sportsender ESPN gemeldet, dass Brady seine außergewöhnliche Karriere nach 22 Jahren beendet habe - eine Woche nachdem er mit denTamba Bay Buccaneers aus den Playoffs ausgeschieden war.
Kurz danach würdigte auch die National Football League (NFL) ihr Aushängeschild - die Meldung schien damit offiziell. "GOAT", schrieb die NFL auf Twitter. Und auf der Liga-Homepage hieß es: "TB12 geht mit einer Trophäenkiste voller Auszeichnungen."
Dann aber kamen Zweifel auf: Mehrere Medien zitierten Bradys Vater mit der Aussage, dass eine finale Entscheidung noch nicht gefallen sei. Der siebenmalige Super-Bowl-Champion , der mit dem ehemaligen brasilianischen Supermodel Gisele Bündchen verheiratet ist und drei Kinder hat, hatte seine Zukunft direkt nach seinem letzten Spiel zunächst offengelassen. "Ich denke, ich muss einfach nach jedem Jahr schauen, wie die Situation aussieht für mich, persönlich und professionell", hatte er nach der Niederlage in der Pressekonferenz gesagt.
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Lange Karriere, mühsamer Start
Brady spielte seit 2000 Football in der NFL, zunächst bis 2019 bei den New England Patriots, mit denen er sechs Mal den Titel gewann. Danach wechselte der Quarterback nach Tampa und holte sich 2021 seinen siebten Super-Bowl-Ring. Fünfmal wurde er im Super Bowl als wertvollster Spieler (MVP) geehrt. Mit Brady verlässt ein mehrfacher Rekordmann die NFL. Kein Spieler gewann mehr Titel (7), schaffte mehr Yards durch Pässe (84.520) oder erzielte mehr Touchdowns (624). Insgesamt stand er zehnmal im Super-Bowl-Finale.
Dabei war sein Start in die Liga mühsam und fast wäre nichts aus der großen Karriere geworden. Im Jahr 2000 war Brady beim Draft erst in der sechsten Runde als Nummer 199 gezogen worden. Zunächst war er nur der vierte Quarterback im Team und hatte eigentlich keine Chance auf Einsatzminuten. Im Laufe seiner Rookie-Saison rückte er aber auf Position zwei auf und bekam ein paar Kurzeinsätze, bei denen er überzeugen konnte. In seinem zweiten Jahr machte ihn sein Trainer zum Starting-Quarterback, weil die eigentliche Nummer eins, Drew Bledsoe, sich verletzt hatte. Aber auch nach dessen Genesung behielt Brady seinen Status und gab ihn bis zum Karriereende nicht mehr ab.
Aus sportlichen Gründen hätte Brady nicht zurücktreten müssen, er war immer noch einer der Besten der Liga. Bis zum Schluss zeigte er stets seine Extraklasse. Auch sein letztes Spiel gegen die L.A. Rams hätte er nach großem Rückstand fast noch gedreht. In der regulären Saison hatte er als ältester Quarterback der Liga die besten Werte bei Touchdowns, erfolgreichen Pässen, Passversuchen und geworfenen Yards.
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American Football - ein simples Spiel?
Die Sportart ist eigentlich einfach: zwei Teams, 100 Yards, zwei Endzonen, zwei Tore. Jedoch steckt mehr als nur ein bisschen Passen, Laufen und Kicken dahinter. Hier die wichtigsten Begriffe.
Bild: Getty Images/R. Foldy
Spielidee
Das Spielfeld ist 100 Yards lang. Das angreifende Team hat jeweils vier Versuche, um zehn Yards weiter zu kommen. (First, Second, Third and Fourth Down). Gelingt das, gibt es wieder vier Versuche für die nächsten zehn Yards. Der Ball kann getragen oder gepasst werden. Ziel ist die Endzone an der Kopfseite des Spielfelds. Dahinter stehen die Torstangen, durch die Field Goals erzielt werden können.
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Elf gegen Elf
Jede Mannschaft hat elf Spieler auf dem Feld, die sich an der "Line of Scrimmage" (Gedrängelinie) gegenüberstehen. Eine Mannschaft besteht aus mehreren Teams, dem angreifenden Team (Offense), dem verteidigenden Team (Defense) und Special Teams für besondere Spielsituationen, wie Field Goal oder Kickoff. Im Schnitt bestehen die Profikader der National Football League (NFL) aus 35 bis 40 Spielern.
Bild: Getty Images/R. Foldy
Kickoff
Durch Münzwurf wird entschieden, welche Mannschaft zunächst verteidigt - sie führt auch den Kickoff aus. Der Ball wird aus einem kleinen Plastikständer, dem "Tee", weit in die gegnerische Hälfte gekickt. Das angreifende Team fängt ihn und läuft damit so weit wie möglich nach vorne. Dort wo der Kickoff Return gestoppt wird, geht es anschließend mit dem ersten First Down des Spiels weiter.
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Touchdown
Wird der Ball erfolgreich in die gegnerische Endzone getragen oder gepasst, ist das ein Touchdown, der sechs Punkte bringt. Anschließend gibt es die Möglichkeit, weitere Punkte zu erzielen. Entweder durch den Extra-Point-Kick, bei dem der Ball von der 15-Yard-Linie durch die Torstangen gekickt wird (ein weiterer Punkt), oder indem er erneut in die Endzone getragen oder gepasst wird (zwei Punkte).
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Field Goal
Neben dem Touchdown ist das Field Goal die gängigste Variante Punkte zu erzielen. Wenn die Offense im vierten Versuch nah genug am gegnerischen Tor ist, das sich hinter der Endzone befindet, versucht sie ein Field Goal. Der Ball muss dabei über die Quer- und zwischen den Vertikalstangen hinduch geschossen werden. Die Defense darf versuchen zu blocken. Ein Field Goal gibt drei Punkte.
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Punt
Muss das angreifende Team in den vierten Versuch und ist dabei noch nicht auf Field-Goal-Distanz an das gegnerische Tor herangerückt, wird der Ball meist gepuntet. Das bedeutet, er wird aus dem Lauf im hohen Bogen über die Defensive hinweg in die gegnerische Hälfte gekickt. Damit wechselt das Angriffsrecht, allerdings möglichst weit weg von der eigenen Endzone.
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Quarterback
Der Quarterback ist der Regisseur des Spiels. Er sagt die Spielzüge an und verteilt die Bälle an seine Mitspieler. Zum Beispiel an den Running Back, einen Läufer, der versucht, den Ball möglichst weit durch die Verteidungsreihe des Gegners zu tragen - oder mit einem langen Pass auf Spieler, die sich weiter vorne freigelaufen haben. Der Quarterback darf aber auch selbst mit dem Ball laufen.
Bild: picture alliance/The Record/D. Parhizkaran
Wide Receiver
Die Wide Receiver sind normalerweise die schnellsten Spieler des Teams. Sie sprinten an den Außenseiten nach vorne, laufen sich frei und warten auf einen langen Pass. Haben sie den Ball gefangen, versuchen sie, ihn bis in die Endzone zu tragen. Mit einem erfolgreichen Pass auf den Wide Receiver kann das angreifende Team oft mehr als 20, 30 oder mehr Yards mit nur einem Spielzug überbrücken.
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Tackle
Während die Offense versucht, den Ball möglichst weit nach vorne zu tragen, ist es das Ziel der Defense dies zu unterbinden. Allerdings darf nur der ballführende Spieler getackelt und zu Fall gebracht werden. Auch beim Tacklen gibt es Regeln: Verboten sind zum Beispiel der Griff ins Helmgitter, das Behindern des Passempfängers beim Fangen oder ein Stoß mit dem Helm gegen den Helm des Gegners.
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Sack
Führt die Defense ein erfolgreiches Tackling gegen den Quarterback aus, nennt man das einen Sack. Meist kommt es dazu, wenn die Defensive gut steht, der Quarterback keine passende Anspielstation findet und den Ball daher zu lange hält. Gesackt zu werden, ist für den Quarterback immer peinlich, möglicherweise schmerzhaft und wird von der Defense entsprechend gefeiert.
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Fumble
Lässt ein Spieler den Ball unfreiwillig aus den Fingern gleiten, kann das schlimme Folgen haben. Durch solch ein Fumble wird der Ball frei, das bedeutet die verteidigende Mannschaft kann sich beeilen, ihn aufzunehmen und sich dadurch das Angriffsrecht sichern. Insbesondere gegen Ende von knappen Spielen und in der Nähe der eigenen Endzone können Fumbles daher schmerzhaft sein.
Bild: picture alliance/TNS/S. Riche
Interception
Laut wird es auf den Rängen immer dann, wenn es der Defense gelingt, einen Pass abzufangen. Der Verteidiger, der den Ball fängt, wird damit sofort zum Angreifer und kann versuchen, durch die gegnerischen Reihen soweit es geht nach vorne zu sprinten. Für den Quarterback ist eine Interception eine Peinlichkeit. Sie passiert in der Regel aber nicht öfter als maximal ein- bis zweimal pro Partie.
Bild: picture-alliance/dpa/L. W. Smith
Coaches
Neben dem Cheftrainer (Head Coach) hat jedes NFL-Team etwa 15 Assistenztrainer. Es gibt eigene Koordinatoren für die Offense und die Defense, einen Trainer für den Quarterback, einen für die Special Teams und weitere für einige andere Positionen. Während des Spiels sind die wichtigsten Trainer per Headset miteinander und mit den Schlüsselspielern auf dem Feld verbunden und geben Kommandos.
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Schiedsrichter
Da American Football ein sehr schnelles Spiel mit hohem Körpereinsatz ist, braucht es eine ganze Crew von Schiedsrichtern, um alles mitzubekommen. Mindestens sind vier, in der Profiliga NFL sogar sieben Unparteiische pro Partie auf dem Feld. Jeder von ihnen überwacht einen anderen Bereich des Spiels. Der Ober-Schiedsrichter heißt Referee, oder wegen seiner weißen Kappe auch "Whitecap".
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Dempsey
Cheerleader
Für gute Stimmung im Publikum sorgen - neben gelungenen Aktionen auf dem Feld - die Cheerleader. Für viele US-amerikanische Mädchen und junge Frauen ist es ein Traum, ein NFL-Cheergirl zu werden. Allerdings sind die Auswahlverfahren und die Arbeitsbedingungen hart - bei geringer Bezahlung.