Was das wohl für eine lustige, stinkige Welt wäre, wenn wir Menschen die gleichen Merkmale hätten wie die Arten hier. Aber immerhin hätten wir alle was gemeinsam.
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Ganz oben auf der Liste steht die Kröte im Titelbild. Sie ist relativ klein, nur 6,5 bis 8 Zentimeter und grau oder braun gefärbt. Sie fällt kaum auf, wenn da nicht ihr Geruch wäre. Den können die Menschen in ihrer Heimat, die sich von Mitteleuropa nach Westasien erstreckt, sehr wohl wahrnehmen, sollten sie dem kleinen Kerl irgendwie zu nahe kommen. Unter Stress stößt das Tier nämlich einen Schrei aus und schickt ein ekliges Sekret hinterher, das unangenehm nach Knoblauch riecht. So heißt es dann auch: Knoblauchkröte.
Die Stinkwanze muss sich mit ihrem Namen nun wirklich nicht verstellen. Wie die Knoblauchkröte fängt auch sie an zu stinken, wenn sie geärgert wird. Ihr Geruch allerdings ist möglicherweise nicht ganz so unangenehm. Er erinnert an ein Gewürz: Koriander. Die stinkige Substanz wird aus Poren in der Brust ausgestoßen. Wie man als Mensch darauf reagiert, hängt übrigens mit unseren Genen zusammen. Manche empfinden die Stinkwanze als angenehm, manche nicht. In Laos jedenfalls gilt sie als Delikatesse, heißt es. Besonders weil sie so herb riecht, sei sie lecker.
Nummer drei auf der Liste ist der Vielfraß, auch Bärenmarder oder Gierschlund genannt. Englisch heißt er Wolverine, hat aber mit dem gleichnamigen Comichelden optisch eher weniger zu tun. Sein Skelett hat natürlich keine Metallimplantate. Aber immerhin ist er ziemlich haarig. Das Tier aus der Familie der Wiesel lebt in Kanada oder Alaska, kommt aber auch in den borealen Wäldern und der Tundra in Russland vor. Der Vielfraß nutzt Analdrüsen dazu, sein Territorium zu markieren. Die stinken dermaßen, dass jeder weiß, wer der Herr im Haus ist. Nebenbei ist das Sekret ein Zeichen für Paarungswillen.
Fehlt noch das Stinktier. Das kennt jeder, nicht nur die Menschen in seiner Heimat in Nord- oder Südamerika. Das Säugetier ist ebenfalls berüchtigt für seine Analdrüsen, die es zur Selbstverteidigung einsetzt. Leider hat es zwei davon, bedeutet also doppelt Ärger, wenn man es reizen sollte. Die Drüsen sondern eine Mischung aus schwefelhaltigen Chemikalien ab, die wirklich sehr eklig und nachhaltig sind. Darum schaffen es Stinktiere auch, mit ihrem Geruch Bären abzuwehren.
Und wo wir schon über Tiere und Geruch reden...
Pumpen, Schnorcheln, Kommunizieren - Hier kommen die 6 famosesten Tiernasen und ein armes Würstchen
Wir haben Zinken, Kartoffeln oder Stupsnasen im Gesicht und können mit ihnen gerade mal durchschnittlich riechen. Andere Tiere schaffen da schon viel mehr - bis auf das hochnäsige Schlusslicht.
Bild: picture alliance/dpa/Wildlife
Chefnase
"Hey, ich bin hier der Chef!", sagt die grellbunte Nase der männlichen Mandrill-Affen - denn die dominanten Männchen trumpfen mit stärkeren Farben auf als die anderen. Wenn ein Mandrill sauer oder erregt ist, leuchtet das Blau auf seiner Nase sogar noch stärker. Das Rot der Nase kommt von der starken Durchblutung, das Blau entsteht, da sich das Licht auf der Haut bricht.
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Allrounder-Nase
Er kann mit seiner Nase trompeten, riechen, greifen, pumpen, kämpfen - und schnorcheln. Genau genommen ist der Elefantenrüssel die Verschmelzung aus Nase und Oberlippe. Er dient außerdem zur Kommunikation, zum Beispiel zum Flehmen, einer Art Wittern, das vor allem während der Paarungszeit wichtig ist. So kann er die Düfte seiner angebeteten Weibchen nicht nur riechen, sondern auch schmecken.
Seine wulstige Nase hat dem See-Elefanten seinen Namen gegeben. Sie hängt mit den Nasenlöchern nach unten über dem Maul. Zur Paarungszeit pumpt das Männchen seine Nase noch einmal extra mit Blut und Luft auf und erzeugt mit ihr ein lautes Raunen, um Rivalen zu verjagen. Männchen und Weibchen nehmen aber auch Flüssigkeit über ihre Nasen auf - vor allem während sie in der Paarungszeit fasten.
Bild: picture alliance/dpa/WILDLIFE
Nase gegen Stachel
Eine der Leibspeisen der Drückerfische sind Seeigel. Damit ihnen die Stachel nicht in die Augen pieken, haben sich die Drückerfische eine lange "Nase" wachsen lassen. Um an das leckere Innere des Seeigels zu gelangen, pustet der Fisch ihn entweder mit einem starken Wasserstrahl um oder packt ihn mit dem Maul an einem Stachel und dreht ihn.
Bild: picture alliance/dpa/H.Schmidbauer
Röhrenschnauze
Das, was hier aussieht wie eine ellenlange Nase, ist die Schnauze des Großen Ameisenbärs. Die eigentliche Nase sitzt an ihrer Spitze und schnüffelt in allen Ritzen und Löchern nach Futter - vor allem Ameisen und Termiten. Dann schnellt die bis zu 90 cm lange, spitze Klebezunge aus seinem Maul und klebt die krabbelnde Beute fest - und das bis zu 160 Mal in der Minute.
Bild: Getty Images/F.Perry
Steckdosennase
Die Steckdose, die dem Schwein an der Nase sitzt, heißt eigentlich Rüsselplatte. Sie ist ziemlich empfindlich und kann nicht nur fühlen und tasten, sondern auch bis zu 50 cm unterirdisch riechen. Das Schwein hat nämlich mehr Riechzellen als der feinnäsige Hund. So sind sie auch gute Trüffelsucher, vor allem die weiblichen. Denn die Pilze riechen den männlichen Sexuallockstoffen ziemlich ähnlich.
Bild: picture alliance/Chromorange/E. Weingartner
Hochnäsig und verzogen
Die Mopsnase ist das Resultat einer Züchtung. Das fast quadratische Hündchen wurde vermutlich schon im alten China gezüchtet - und war ein vornehmes Privileg des Kaisers. Später zierte er vor allem feine Damen in Gemälden. Der Mops wurde zur Freude des Menschen allerdings heillos überzüchtet - seine Nase ist so eingedrückt und seine Atemwege so verkürzt, dass das Hündchen oft röchelnd leidet.