Althaus will nach Ostern wieder regieren
18. März 2009Althaus kündigte an, nach Ostern wieder die politischen Geschäfte zu übernehmen. In den vergangenen Wochen sei die Genesung sehr gut vorangegangen, sagte der 50-jährige Regierungschef am Mittwoch (18.03.2009) vor Journalisten. Er freue sich, wieder in seiner Heimat zu sein. Althaus wird in Thüringen zunächst eine ambulante Rehabilitation aufnehmen, die nach seinen Worten bis über Ostern dauern wird. Zu dem Skiunfall sagte er, dieser habe ihn geprägt und werde ihn auch in den kommenden Jahren begleiten. Er habe Verantwortung getragen.
Kritik an "Selbstinszenierung"
In Thüringen hielt derweil die Debatte über die öffentlichen Auftritte von Althaus an. Man habe das Gefühl, in einer "Operetten-Republik" gelandet zu sein, sagte der Spitzenkandidat der Linken, Bodo Ramelow. Ein Ministerpräsident sei entweder anwesend und führe das Land oder sei als Privatperson erkrankt und habe dann auch eine "gewisse Zurückhaltungspflicht". SPD-Spitzenkandidat Christoph Matschie sagte, ein Ministerpräsident könne sich nicht ab und zu mal aus der Reha zu Wort melden und sich dann wieder zurückziehen. Er sehe die "Selbstinszenierung" mit Sorge.
Spitzenkandidat in Thüringen
Althaus war am Neujahrstag auf einer Skipiste in Österreich mit einer 41-jährigen Frau zusammengeprallt, die in Folge des Unfalls verstarb. Der thüringische Ministerpräsident hatte bei dem Zusammenstoß ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Wegen des Unfalls wurde er von einem österreichischen Gericht wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 33.300 Euro verurteilt; zudem muss er Schmerzensgeld an die Hinterbliebenen zahlen. Am Samstag (14.03.09) war Althaus in Abwesenheit zum Spitzenkandidaten der Thüringer CDU für die Landtagwahl am 30. August gewählt worden. Die Christdemokraten wollen bei der Wahl ihre knappe absolute Mehrheit verteidigen. (al/mas/fw/afp/dpa)