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Literatur

Alwan erhält arabischen Booker-Preis

25. April 2017

Es ist die wichtigste Literaturauszeichnung der arabischen Welt. Und soll Romane aus der Region international bekannt machen. "Kleiner Tod" heißt der diesjährige Gewinner. Und nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise.

Mohammed Hasan Alwan arbaischer Schriftsteller
Bild: picture-alliance/AP Photo/K. Jebreili

Ein historischer Roman über einen der bedeutendsten Denker und Dichter der muslimischen Welt wurde mit dem Internationalen Preis für Arabische Romanliteratur (IPAF) ausgezeichnet. In "Kleiner Tod" nähert sich Mohammed Hassan Alwan der historischen Figur Ibn Arabi, einem weltweit bekannten Sufi. Die fiktive Biografie folgt ihm beginnend mit seiner Geburt in Spanien 1165 bis zu seinem Tod 1240 in Damaskus, begleitet ihn auf seinen zahlreichen Reisen von Andalusien bis nach Aserbaidschan.

"Kleiner Tod" ist der fünfte Roman von Mohammed Hassan Alwan. Der 37-Jährige wurde in der saudischen Hauptstadt Riad geboren und lebt heute im kanadischen Toronto. In einem Interview auf der Internetseite des Ausrichters des Literaturpreises erklärte Alwan, an Ibn Arabi hätten ihn dessen spirituelle und tatsächliche Reisen interessiert. Der Denker habe ein anderes Leben gelebt als das für ihn vorherbestimmte. Alwans Roman werfe mit "bemerkenswerter Kunstfertigkeit und fesselnder Sprache" Licht auf Ibn Arabis Denken, erklärte die diesjährige Jury-Vorsitzende, die palästinensische Autorin Sahar Khalifa.

Kontroverse Themen

Auf der diesjährigen Shortlist des arabischen Booker-Preises, wie die Auszeichnung in Anlehnung an das britische Original auch genannt wird, standen sechs Romane aus unterschiedlichen arabischen Ländern und mit durchaus kontroversen Themen. So schrieb der Ägypter Mohammed Abd el-Nabi über die Identitätskrise eines Homosexuellen, die libysche Autorin Nadschwa Binschatwan thematisierte die Sklaverei in Libyen.

Seit 2008 wird der Internationale Preis für Arabische Romanliteratur alljährlich am Vorabend der Buchmesse Abu Dhabi vergeben. Die Auszeichnung ist mit rund 45.000 Euro dotiert. Zudem wird der prämierte Roman ins Englische übersetzt, womit die internationale Aufmerksamkeit arabischer Literatur gefördert werden soll. Finanziert wird der arabische Booker-Preis vom Emirat Abu Dhabi.

nw/kle (dpa)