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Am Rande in Riga: Krisentreff mit Tsipras

22. Mai 2015

Die Schuldengespräche mit Athen beschleunigen, aber der Eurogruppe nicht vorgreifen: Merkel und Hollande setzten sich beim EU-Gipfel noch einmal mit dem griechischen Premier Tsipras zusammen.

Dreiertreffen zur Griechenland-Krise am Rande des EU-Gipfels in Riga (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Bundesregierung/Bergmann

Mehr als zwei Stunden wurden bei dem Dreiertreffen Lösungsmöglichkeiten für die Schuldenkrise der Griechen erörtert. In einem Hotel am Rande des EU-Gipfels in der lettischen Hauptstadt Riga berieten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Francois Hollande erneut mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (Artikelbild) über ein Ende des monatelangen Streits um neue Milliardenhilfen für die Hellenen.

Über konkrete Ergebnisse wurde in der Nacht erwartungsgemäß zunächst nichts bekannt. "Gute Nacht", war alles was die Kanzlerin den wartenden Journalisten nach dem Krisentreffen zurief. Von deutscher Regierungsseite wurde lediglich in diplomatischem Gestus von einer "freundschaftlichen und konstruktiven Atmosphäre" berichtet. Merkel, Hollande und Tsipras wollten in "engstem Kontakt bleiben". Darüberhinaus habe man Stillschweigen vereinbart.

Aus griechischen Regierungskreisen verlautete, wie so oft schon in den vergangenen Tagen, man sei "einer Einigung näher gekommen". Es bestünden jedoch weiter die bekannten Differenzen.

Die linksgeführte Regierung in Athen verhandelt mit den Euro-Ländern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über weitere finanzielle Unterstützung - insgesamt stehen noch 7,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Dafür muss das pleitebedrohte Griechenland eine mit den Institutionen der Geldgeber abgestimmte Liste mit Reformen vorlegen, was sich aber seit Wochen immer wieder verzögert.

"Nützliche Botschaften"?

Hollande hatte vor der Begegnung gesagt, das Gespräch könne der Vorbereitung eines Sondertreffens der Eurogruppe Ende Mai oder Anfang Juni dienen und vielleicht "Lösungen skizzieren". Deutschland und Frankreich würden dort aber nicht "anstelle Europas" entscheiden, wie im Fall Griechenlands zu verfahren sei. Man versuche nur, die Lage zu entschärfen und einige nützliche Botschaften loszuwerden.

Noch am Dienstag hatten Merkel und Hollande in Berlin gefordert, die Verhandlungen zwischen Griechenland und den Kreditgebern zu beschleunigen. Athen muss am 5. Juni eine bedeutende Kreditsumme an den IWF zurückzahlen, die das Land voraussichtlich überfordert. Erklärtes Ziel Athens ist es deshalb, vor Ende Mai zu einer Einigung mit den Gläubigern zu kommen, die von den Euro-Finanzministern abgesegnet werden müsste.

Das nächste reguläre Eurogruppen-Treffen wäre erst am 18. Juni.

SC/wl (afp, dpa, rtre)

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