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Politik

Amazon klagt gegen Pentagon-Deal

15. November 2019

Sind die Manager von Amazon nur schlechte Verlierer? Oder ist der Verdacht begründet, dass es bei der Vergabe des Großauftrags an die Konkurrenz durch das Pentagon nicht mit rechten Dingen zuging? Dem will man nachgehen.

Amazon Logo
Bild: picture-alliance/dpa/H. Hollemann

Der US-Technologieriese Amazon hat die Überprüfung eines milliardenschweren Vertrags zum Aufbau eines Cloud-Systems gefordert, den das US-Verteidigungsministerium an Microsoft vergeben hat. Amazon warf dem Pentagon "unverkennbare Befangenheit" vor. Die Vergabe des zehn Milliarden Dollar umfassenden Vertrags an Microsoft Ende Oktober hatte für Überraschung gesorgt, da Amazon bis zuletzt als Favorit in dem Bieterwettbewerb gegolten hatte.

Amazon reichte nach eigenen Angaben vergangene Woche eine Beschwerde bei einem US-Gericht ein. Darin erklärt das Unternehmen, dass es eine Überprüfung des Verfahrens anstrebt. Der Vergabeprozess sei von "klaren Mängeln, Fehlern und einer unverkennbaren Befangenheit" geprägt gewesen, kritisierte ein Sprecher des Unternehmens. Es sei "entscheidend für unser Land", dass die Regierung bei solchen Dingen "objektiv" und "frei von politischem Einfluss" entscheide.

Die Rolle von Jeff Bezos

Amazon-Besitzer Jeff Bezos wird immer wieder von US-Präsident Donald Trump attackiert. Bezos ist auch Besitzer der Zeitung "Washington Post", die häufig kritisch über den US-Präsidenten berichtet, wie aber auch die "New York Times" und andere Blätter.

Amazon-Inhaber Jeff BezosBild: Reuters/J. Roberts

Für den Großauftrag des US-Verteidigungsministeriums mit einer Laufzeit von zehn Jahren hatten sich zuletzt nur noch Amazon und Microsoft beworben. Konkurrent Google hatte sich Ende vergangenen Jahres unter Verweis auf ethische Bedenken aus dem Bieterrennen zurückgezogen. Ende Oktober gab das Verteidigungsministerium dann die Vergabe des sogenannten Jedi-Projekts zum Aufbau eines Cloud-Systems bekannt. US-Verteidigungsminister Mark Esper wies nun die Kritik von Amazon als unbegründet zurück. Die Vergabe des Auftrags an Microsoft sei "frei, fair" und "ohne äußeren Einfluss" erfolgt, sagte Esper während eines Aufenthalts in Seoul. Im Rahmen des Vertrags werde sich Microsoft "entscheidender und dringender" Anforderungen an die moderne Cloud-Infrastruktur des Pentagons annehmen, hieß es ferner in Washington.

ml/jj (dpa, afp, rtr)

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