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Amerikaner begehen zweiten Jahrestag des 11. September

Daniel Scheschkewitz, Washington12. September 2003

Amerika trauert um seine Opfer: In New York wurde am "Ground Zero" mit patriotischen Liedern und Gedichten der Toten des 11. Septembers gedacht.

Gedenkfeier am "Ground Zero" in New YorkBild: AP


Mit Gedenkfeierlichkeiten im ganzen Land haben die Amerikaner den zweiten Jahrestag der verheerenden Terroranschläge des 11. Septembers begangen. In New York und Washington gab es kleine Zeremonien, die deutlich bescheidener ausfielen als noch vor einem Jahr. Am 11. September 2001 hatten beim Einsturz des World Trade Centers in New York fast 2800 Menschen ihr Leben verloren, über 200 Menschen starben beim Einschlag einer zweiten Flugzeugbombe im Pentagon in Washington. Beim Absturz eines dritten von Terroristen gekaperten Flugzeugs auf einem Feld in Pennsylvania kamen 40 Menschen um.

Bush gedenkt mit Schweigeminute

Anders als noch vor einem Jahr war Präsident George W. Bush nicht nach New York gereist, und auch Vizepräsident Dick Cheney hatte seine ursprünglich vorgesehene Teilnahme an der zentralen Gedenkfeier am "Ground Zero" aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt. Stattdessen nahm Bush um acht Uhr 46, dem Zeitpunkt, an dem das erste der beiden Flugzeuge in den Nordturm des World Trade Centers eingeschlagen war, an einer Schweigeminute im Garten des Weißen Hauses in Washington teil.

New York, 11. September 2003: ein Junge mit dem Bild eines getöteten FeuerwehrmannsBild: AP

Außenminister Colin Powell hielt eine kurze Rede im Namen des Präsidenten. "In vielen, zu vielen Ländern hat der Terror tiefe Wunden geschlagen in seiner globalen Wucht", sagte Powell. "An diesem Tag vor zwei Jahren haben unser Heimatland und die Welt Akte unbeschreiblichen Schreckens gesehen, aber auch Szenen unvergesslichen Heldentums, unbeschreibbarer Grausamkeit und weit verbreiteten Mitleids."

Auf dem Heldenfriedhof der Nation in Arlington bei Washington legte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld einen Kranz für die Gefallenen im so genannten "Kampf gegen den Terror" nieder. Um neun Uhr 37 gab es auch am Pentagon eine Gedenkminute - zu dem Zeitpunkt als das zweite der gekaperten Flugzeuge im Verteidigungsministerium einschlug und 189 Menschen tötete.


Auch in Shankesville, Pennsylvania gedachte man in einer kleinen Zeremonie der 40 Toten des United Airlines-Fluges 93, den Terroristen in ihre Gewalt gebracht hatten, um ihn ins Weiße Haus oder das Kongressgebäude zu steuern.

Blumen am "Ground Zero"Bild: AP

Beschwörung der Erfolge

Präsident Bush hatte am Vorabend des zweiten Jahrestages noch einmal eine Erfolgsbilanz der Terrorbekämpfung in den letzten zwei Jahren gezogen. "Die Terroristen haben ihre Ausbildungslager in Afghanistan verloren und den Schutz des Talibanregimes. Die El Kaida hat Zweidrittel ihrer uns bekannten Führungsleute verloren. Die Terrornetzwerke haben den Zugang zu 200 Millionen Dollar verloren, weil wir über 1400 Konten weltweit eingefroren oder gesperrt haben."

Nichtsdestotrotz halten auch zwei Jahre später drei viertel aller US-Bürger neue Terroranschläge in den Vereinigten Staaten für jederzeit möglich. Vielleicht auch deshalb fielen die meisten der Feierlichkeiten diesmal deutlich weniger pompös aus als noch vor einem Jahr.

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