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US-Sängerin verzaubert Araber

8. Dezember 2013

Eine US-Amerikanerin hat an einer arabischen Castingshow teilgenommen und es am Ende unter die ersten Drei geschafft. Obwohl Jennifer Grout nicht einmal die Sprache spricht, überzeugte sie ein Millionenpublikum.

Jennifer Grout Arabs Got Talent (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Es ist eine moderne Geschichte der Völkerverständigung: Vor einigen Jahren schaute sich Jennifer Grout während ihres Operngesang-Studiums ein Video der libanesischen Sängerin Fairouz an. Die 23-jährige Grout war begeistert. "Das hat mich fasziniert", sagte sie, "und ich beschloss die arabische Musik zu erkunden."

Einige Jahre später erntet Grout nun die Früchte dieser Begeisterung. Die Sängerin aus Boston hat den dritten Platz in einem libanesischen TV-Musikwettbewerb gewonnen. Beim Finale von "Arabs got Talent" schrammte sie am Samstag knapp am ersten Platz vorbei, die syrischen Tänzer der Gruppe Sima konnte im letzten Atemzug dann doch die Überraschungskandidatin aus den USA schlagen. Eine Unterscheidung zwischen Zweit- und Drittplatzierten gibt es nach den Regeln der Sendung nicht.

Grout trug es mit Fassung. "Ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich zu den ersten Drei gehöre. Es war eine tolle Erfahrung", sagte sie nach der Sendung in die TV-Kameras, "Aber ich bin auch froh für Sima, die den Sieg voll verdient haben." Die syrische Gruppe widmete den Sieg ihrem bürgerkriegszerstörten Land.

Die Band Sima aus Syrien konnte sich im Finale durchsetzen. Jennifer Grout (rechts) gratulierte.Bild: Reuters

In den Wochen zuvor hatte Grout das TV-Publikum in der arabischen Welt begeistert. Die junge Sängerin, die seit einem Jahr in Marokko lebt und sich dort fortbildet, überwand dabei fast spielerisch den Umstand, dass sie die arabische Sprache nicht sprach. So konnte sie in eine der Vorrunden nicht antworten, als ein Juror sie direkt beim Namen ansprach.

Die arabischen Klassiker singt sie perfekt

Jennifer Grout wohnt in MarokkoBild: JOSEPH EID/AFP/Getty Images

Trotzdem präsentierte Grout die Lieder der ägyptischen Ikone Umm Kulthum so perfekt, dass die junge Frau aus den USA sich rasch in die Herzen des Millionenpublikums singen konnte. Die Ägypterin Umm Kulthum war 1975 gestorben, doch die Erinnerung in der arabischen Welt an ihre schöne Stimme ist noch sehr wach.

Im Finale brachte Grout nun einen Song von Soaud Mohammed. Der Jury konnte die Sängerin damit imponieren. "Obwohl sie nicht gewonnen hat, hat dieses Mädchen ganz viel Talent", sagte Ali Jaber, der zum vierköpfigen Jurorenteam von "Arabs got Talent" gehört, "sie hat gezeigt, dass arabische Kultur und Musik auch den Westen erreichen können."

zam/sc (dpa, afp, rtre)