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Kriminalität

Amokläufer tötet zwölf Menschen in Virginia Beach

1. Juni 2019

Er schoss sofort: Wahllos richtete der Täter im US-Bundesstaat Virginia seine Waffe auf jeden, der ihm in den Weg trat. Zuletzt lieferte er sich einen langen Schusswechsel mit Polizisten. Im Kugelhagel starb er selbst.

USA - Polizeieinheiten nach Schießerei in Virginia Beach
Bild: Getty Images/C. Somodevilla

Bei einem bewaffneten Angriff in Virginia Beach 320 Kilometer südöstlich von Washington sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Mehrere weitere wurden nach Polizeiangaben verletzt, als der Täter in einem Gebäude der Stadtverwaltung um sich schoss. Der Schütze wurde getötet, als Polizisten das Feuer erwiderten.

"Großkalibrige Handfeuerwaffe": James Cervera, Polizeichef von Virginia BeachBild: picture-alliance/Zuma/K. McKeown

Laut Polizeichef James Cervera ist der Tatverdächtige ein langjähriger Mitarbeiter der Stadt. Er habe mit seiner großkalibrigen Handfeuerwaffe vor dem Verwaltungskomplex einen Autofahrer erschossen. Kurz nach 16 Uhr Ortszeit sei er in das Gebäude eingedrungen. Sofort - und allem Anschein nach wahllos - habe er das Feuer auf die Menschen dort eröffnet. Die Ermittler untersuchten einen Tatort, der am ehesten als "Kriegsgebiet" beschrieben werden könne.

Nach Kündigung ausgerastet?

Der lokale Sender WAVY berichtete, dem Mann sei tags zuvor gekündigt worden. Polizeichef Cervera sagte, er sei weiterhin bei der Stadt angestellt gewesen. Cervera sprach von einem "verheerenden Vorfall", bei dem vieles noch ungeklärt sei. "Wir haben wirklich mehr Fragen als Antworten." Unter den Verletzten ist auch ein Polizist, dessen schusssichere Weste ihm vermutlich das Leben gerettet hat.

Eine städtische Angestellte, die sich bei dem Angriff im Gebäude aufhielt, sagte dem Sender WAVY, sie habe Schreie und Schüsse gehört und den Notruf gewählt. "Wir haben uns im Büro verbarrikadiert." Sie und ihre Kollegen hätten die Tür mit einem Schreibtisch blockiert. "Wir haben nur gehofft, dass es bald vorbei sein wird."

"Der verheerendste Tag in der Stadtgeschichte"

Bürgermeister Bobby Dwyer sprach vom "verheerendsten Tag in der Geschichte von Virginia Beach". "Die Menschen sind unsere Freunde, Mitarbeiter, Nachbarn, Kollegen." Virginias Gouverneur Ralph Northam bezeichnete die Tat als "entsetzlich". Er sprach den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus.

"Entsetzlicher Tag für Virginia": Ralph Northam, Gourverneur des Bundesstaates (2. v. r.)Bild: picture-alliance/AP Photo/K. McKeown

In den USA kommt es auch wegen laxer Waffengesetze immer wieder zu sogenannten "mass shootings", also bewaffneten Angriffen mit mehreren Verletzten und Toten. Laut der Datenbank "Mass Shootings Tracker", die Medienberichte über solche Attacken katalogisiert, wurden seit Jahresbeginn 2019 landesweit bereits 186 Menschen bei derartigen Angriffen getötet, den neuesten Angriff im Bundesstaat Virginia nicht mitgezählt.

Der Bundesstaat Virginia war zuletzt 2007 Schauplatz eines Amoklaufs. Ein 23-jähriger Student erschoss damals an der Hochschule Virginia Tech 32 Menschen. Dann tötete er sich selbst.

ehl/jj/ml (dpa, afp, rtr, ap)

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