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800 Afrikaner in Italien gestrandet

25. Oktober 2013

Gerade noch haben sich die Flüchtlinge auf Lampedusa zu Trauerfeiern für ihre auf der Überfahrt gestorbenen Angehörigen versammelt: Vor der italienischen Küste gerieten schon wieder Hunderte Menschen in Seenot.

Italienischer Soldat sucht mit Fernglas bei Lampedusa das Mittelmeer ab (foto: picture alliance)
Bild: picture alliance / ROPI

Mehr als 800 Bootsflüchtlinge aus Afrika wurden in der Nacht zum Freitag vor der italienischen Küste aufgegriffen. Zwei Militärschiffe der italienischen Marine nahmen allein etwa 400 Menschen auf, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Weitere 250 Flüchtlinge seien vor Lampedusa an Bord von zwei Schnellbooten der Küstenwache gegangen. Sie waren etwa 25 Meilen vor der Insel in Seenot geraten. Ein Patrouillenboot der Küstenwache habe 95 Menschen aus Eritrea gut 100 Meilen südöstlich vor Lampedusa entdeckt, weitere 80 Flüchtlinge seien von einem Handelsschiff gerettet worden. Die Einsatzkräfte brachten einige der geretteten Flüchtlinge vorerst auf die Insel. Die restlichen sollten an anderen Orte untergebracht werden, wie Ansa berichtete.

Anfang des Monats waren die Leichen von rund 360 Flüchtlingen aus dem Mittelmeer geborgen worden. Viele von ihnen kamen aus Somalia und Eritrea. Ihr Boot hatte in der Nähe von Lampedusa Feuer gefangen und war dann gekentert. 155 Menschen überlebten den Schiffbruch.

Überwachung auch mit Drohnen

Als Reaktion auf das Unglück überwacht Italien seit Mitte Oktober das Mittelmeer stärker. In dem Seegebiet zwischen Malta, Sizilien und der libyschen Küste werden mehr Schiffe und Flugzeuge eingesetzt. Dazu kommen Drohnen und Helikopter mit Infrarotsichtgeräten, wie Verteidigungsminister Mario Mauro mitgeteilt hatte.

Die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer sind an diesem Freitag auch ein Thema auf dem EU-Gipfel in Brüssel...

SC/mak (dpa)

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