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Politik

Trump will Frauen verklagen

23. Oktober 2016

Noch gut zwei Wochen bis zur Präsidentschaftswahl in den USA. In den Umfragen liegt der Republikaner Trump hinter seiner Konkurrentin Clinton - Grund genug für einen Rundumschlag.

US-Präsidentschaftskandidat Trump
Bild: picture-alliance/AP Photo/ E. Vucci

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will nach der Wahl am 8. November alle Frauen verklagen, die gegen ihn Vorwürfe der sexuellen Belästigung erhoben haben. Sie alle hätten gelogen, um seinem Wahlkampf zu schaden, sagte der Republikaner in Gettysburg im US-Bundesstaat Pennsylvania. Dort stellte der 70-jährige ein 100-Tage-Programm vor, das er im Falle seines Wahlsiegs umsetzen will.

Die elfte Frau beschuldigt Trump

Derweil warf eine weitere Frau - die inzwischen elfte - Trump vor, ihr gegenüber übergriffig geworden zu sein. Der Vorfall habe sich vor zehn Jahren am Rande eines Golfwettbewerbs in Lake Tahoe ereignet, Trump - nur mit einem Schlafanzug bekleidet - habe sie und zwei Begleiterinnen in seiner Suite "gepackt" und ohne Einwilligung geküsst, berichtete Pornodarstellerin Jessica Drake auf einer Pressekonferenz in Los Angeles.

Erheben Vorwürfe gegen Trump: Jessica Drake (r.) und ihre Anwältin Gloria AllredBild: picture-alliance/dpa/M. Nelson

Später habe sie einen Anruf von Trump oder einem anderen Mann erhalten, der ihr 10.000 Dollar geboten habe, wenn sie in die Suite des Immobilienunternehmers komme, so Drake weiter. 

"Total falsche Geschichte"

Trumps Wahlkampfteam wies die Vorwürfe zurück. "Diese Geschichte ist total falsch und lächerlich", hieß es in einer Erklärung. Drakes Anwältin Gloria Allred sagte, die Frauen würden sich nicht durch Drohungen einschüchtern lassen. Sie wies darauf hin, dass Trump in etwaigen von ihm angestrengten Gerichtsverfahren selber unter Eid aussagen müsste. 

Die Zeitung "Washington Post" hatte vor rund zwei Wochen eine heimliche Aufzeichnung aus dem Jahr 2005 veröffentlicht, in der Trump sich in vulgären Worten mit sexuellen Übergriffen auf Frauen brüstet. Kurz danach hatten sich mehrere Frauen zu Wort gemeldet, die Trump sexuelle Belästigung vorwarfen.

In seiner Ansprache in Gettyburg kündigte Trump weiter an, er werde im Falle seines Wahlsiegs die Medien in den USA schwächen. Sie stellten eine Machtstruktur dar und arbeiteten sowohl gegen ihn als auch gegen die Wähler.

 Angriff auf Clinton

Trump hatte den US-Medien schon wiederholt vorgeworfen, unfair über ihn und seinen Wahlkampf zu berichten und seine Rivalin Hillary Clinton von den Demokraten zu unterstützen. Beide - die Medien und Clinton - seien "korrupt" und verbreiteten "erfundene Geschichten" über ihn, um ihn um den Wahlsieg zu bringen, sagte der Unternehmer. "Ein großer Teil der Wahlmanipulation besteht darin, dass Hillary kandidieren darf, obwohl sie so oft so viele Gesetze gebrochen hat", so Trump.

100-Tage-Programm

Trump lehnt das Wahlergebnis eventuell ab

00:29

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In seinem Programm für die ersten hundert Tage im Weißen Haus, das er als "Vertrag zwischen Donald J. Trump und dem amerikanischen Volk" bezeichnete, wiederholte der Republikaner weitgehend bereits bekannte Pläne. So will er neu über das nordamerikanische Handelsabkommen Nafta verhandeln, aus dem Transpazifischen  Handelspakt TPP aussteigen und "Handelsmissbrauch" durch andere Staaten unterbinden. Im Fall seines Wahlsiegs werde er zudem die Steuern für die Mittelklasse senken  und die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama kippen, versprach Trump.

Als US-Präsident will Trump außerdem die Amtszeiten von Kongressmitgliedern beschränken. "Ein Wandel kann nur von außerhalb unseres kaputten Systems kommen", sagte der 70-Jährige. Er werde den "Sumpf in Washington" trockenlegen und mit einer "neuen Regierung des Volkes" ersetzen, erklärte Trump.

wl/stu (dpa, afp, rtr)

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