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Gesellschaft

Angela Merkel sagt Tschüss zu Facebook

1. Februar 2019

Adieu, Facebook. Schon wieder zeigt ein prominenter deutscher Politiker dem größten sozialen Medium die kalte Schulter. Diesmal klinkt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Facebook aus.

Deutschland Angela Merkel Bericht Kohlekommission
Bild: Getty Images/AFP/O. Andersen

Der Abschied kam über ein Video auf ihrer Facebook-Seite. Dort erklärte Angela Merkel: "Sie wissen, dass ich nun nicht mehr CDU-Vorsitzende bin und deshalb werde ich meine Facebook-Seite schließen." Im Dezember hatte die vormalige CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer die Nachfolge als Parteivorsitzende angetreten. Zugleich dankte die Kanzlerin der "Facebook-Gemeinde" für die "zahlreiche Unterstützung". Merkel warb darum, ihre Arbeit als Bundeskanzlerin weiter zu verfolgen. Dafür sei weiterhin die Facebook-Seite der Bundesregierung da oder man könne ihr bei der Bilderplattform Instagram folgen. Die seit 2005 amtierende Kanzlerin twittert nicht selbst, wohl aber ihr Sprecher Steffen Seibert.

Mehr als 2,5 Millionen Nutzer haben das Profil der Bundeskanzlerin auf Facebook mit "gefällt mir" markiert. Damit übertrifft sie den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der 2,3 Millionen Follower hat, und lässt die britische Premierministerin Theresa May weit hinter sich, die auf 503.000 Follower kommt.

Neben Einblicken in Merkels Arbeit finden sich auf ihrer Facebook-Seite bisher auch private Informationen über die 64 Jahre alte Politikerin. Dort steht unter anderem, dass Richard Wagner und die Beatles zu ihren Lieblingsmusikern zählen und es ihr Traum sei, einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok zu reisen.

Haseloff und Habeck sagen Ade

Erst am 22. Januar hatte Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff Facebook aus Zeitgründen den Rücken gekehrt. Der Aufwand für die Pflege seines Profils sei einfach zu groß geworden, sagte der CDU-Politiker in Leipzig. Seinen persönlichen Twitter-Account mit mehr als 10.000 Followern will er aber weiterhin bespielen.

"Aufwand zu groß": Ministerpräsident Reiner Haseloff verabschiedet sich von FacebookBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

"Der Ministerpräsident hat sich schon in den letzten Monaten auf Twitter konzentriert, aber Facebook mitbetreut", ergänzte Regierungssprecher Matthias Schuppe. Der Kurznachrichtendienst sei für die schnelle politische Kommunikation besser geeignet - bei weniger Aufwand. Mit dem zuletzt von mehreren Spitzenpolitikern beklagten raueren Ton in den Online-Netzwerken habe die Entscheidung zum Abschied von Facebook nichts zu tun, "Das ist höchstens ein sehr nachrangiger Grund."

Anfang Januar hatte sich mit dieser Begründung Grünen-Chef Robert Habeck aus den sozialen Medien verabschiedet. Der 49-Jährige sagte, die Entscheidung sei über längere Zeit gereift. Er habe im vergangenen Jahr viel über politische Sprache nachgedacht "und darüber, was die oft aggressive Sprache in Sozialen Medien bewirkt", so Habeck.

kle/uh (dpa, afp, rtre, ape)

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