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Politik

Angriff auf Kippa-Träger in Berlin

10. März 2022

Es ist ein möglicher Fall von antisemitischer Hasskriminalität in der deutschen Hauptstadt: In Berlin wurde einem Briten seine Kippa vom Kopf geschlagen. Der Staatsschutz ermittelt.

Erfurt - Ein Teilnehmer beteiligt sich an der Aktion "Thüringen trägt Kippa" (25.04.2018)
Teilnehmer der Aktion "Thüringen trägt Kippa" 2018 in ErfurtBild: photo2000/imago

Ein Hostel im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg am frühen Morgen: Ein junger Syrer greift unvermittelt einen 32-jährigen Briten an, der eine Kippa trägt, und schlägt diesem die jüdische Kappe vom Kopf, verletzt ihn. Als die Kippa auf dem Boden lag, habe der 24-Jährige Angreifer wiederholt darauf herumgetreten, teilte die Polizei mit. Er habe dem Briten mehrfach ins Gesicht geschlagen. Zudem soll der betrunkene Syrer sein Opfer aufgefordert haben, "Free Palestine", also "Befreit Palästina" zu rufen.

Das 32-Jährige Brite klagte nach Polizeiangaben nach dem Angriff über Schmerzen am Kopf. Eine ärztliche Behandlung habe er jedoch gegenüber den hinzugerufenen Polizisten abgelehnt. Bei dem 24-Jährigen sei ein Atemalkoholwert von 1,2 Promille festgestellt worden.

Aufenthaltserlaubnis abgelaufen

Der Angreifer sei zur Feststellung der Identität in Polizeigewahrsam gekommen, weil er lediglich eine abgelaufene Aufenthaltserlaubnis habe vorweisen können. Der 24-Jährige kam später auf freien Fuß, seine Papiere wurden laut Polizei aber eingezogen. Er solle sich nun bei der zuständigen Ausländerbehörde melden.

Der Staatsschutz ermittelt wegen Hasskriminalität. Immer wieder kommt es in Deutschland zu Angriffen auf Kippaträger. zuletzt sorgte im August ein Fall in Köln für Schlagzeilen. Viele Juden haben deshalb bedenken, sich mit der traditionellen Kopfbedeckung in der Öffentlichkeit zu zeigen.

AR/nob (dpa, epd, afp)

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