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Angriff auf Kreuzfahrtschiff aus Italien

26. April 2009

Schon wieder haben Piraten vor der Küste Somalias ein Schiff angegriffen - dieses Mal aber keinen Frachter, sondern ein Kreuzfahrtschiff. Die "MSC Melody" mit 1500 Menschen an Bord wehrte sich und entkam.

Piratenflagge (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ dpa

Bei dem Angriff der Piraten sei niemand verletzt worden, sagte der Kapitän der "Melody", Ciro Pinto, der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Sechs Seeräuber hätten sich dem Kreuzfahrtschiff mit einem Schnellboot genähert und das Feuer aus automatischen Waffen eröffnet. Bewaffnetes Sicherheitspersonal habe das Feuer erwidert und die Angreifer in die Flucht geschlagen, sagte Pinto weiter. Das Schiff setzte die Fahrt zum jordanischen Hafen Akaba fort. Allerdings alarmierte die Crew in der Region patrouillierende Kriegsschiffe, um sicherheitshalber möglichst im Konvoi fahren zu können.

Rund 1000 Passagiere an Bord

Die Attacke ereignete sich nach Angaben des Kapitäns am späteren Samstagabend (25.04.2009) auf hoher See, gut 330 Kilometer von den Seychellen und rund 1100 Kilometer von der somalischen Küste entfernt. Die 991 Passagiere blieben nach den Worten von Pinto unverletzt, ebenso die 536 Besatzungsmitglieder.

Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, man sei um Aufklärung bemüht. Deutsche seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu Schaden gekommen. Ob und wieviele Bundesbürger an Bord seien, konnte der Sprecher des Amtes nicht sagen.

Die "MSC Melody" ist 35.143 Bruttoregistertonnen groß und gehört der italienischen Reederei "MSC Crociere", die über ihre Tochtergesellschaft "MSC Kreuzfahrten" auch in Deutschland Reisen anbietet. Gestartet war das Schiff vor gut einer Woche in Südafrika, Anfang Mai soll es Italien erreichen.

Angriff auf deutschen Frachter

Erst am Samstagmorgen hatten Piraten im Golf von Aden ein deutsches Frachtschiff entführt. Der unter maltesischer Flagge fahrende Frachter "Patriot" soll einer Hamburger Reederei gehören, die sich aber nicht zu dem Vorfall äußern wollte. Ein Bundeswehr-Sprecher bestätigte, dass die Besatzung des Schiffs einen Angriff gemeldet habe. Anschließend sei der Kontakt zu dem Frachtschiff abgebrochen, das Schiff werde nun gesucht. Wie es heißt, befinden sich an Bord aber keine Deutschen. (fw/kle/gmf/afp/dpa/ap)

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