Angriff auf Rebellen im Kongo
2. März 2014Bei einem Angriff auf Stellungen der ADF-Nalu setzte die UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) zum ersten Mal zwei Kampfhubschrauber ein. Die Attacke in der Provinz Nord-Kivu solle helfen "ein klares Ziel zu erreichen: die jüngsten Angriffe der ADF-Nalu gegen die Zivilbevölkerung zu beenden", sagte MONUSCO-Chef Martin Kobler. Der deutsche Diplomat rief die "letzten Kämpfer der ADF" auf, ihre Waffen niederzulegen und sich zu ergeben.
Die UN-Mission MONUSCO ist mit fast 20.000 Soldaten die größte weltweit. Seit Sommer hat sie ein robustes Mandat, darf also aktiv in die Kämpfe eingreifen, um Zivilisten zu verteidigen. Auch die Grenze zwischen dem Kongo und Ruanda wird überwacht. Im November hatte die Eingreiftruppe der MONUSCO gemeinsam mit der kongolesischen Armee die Rebellengruppe M23 zurückgedrängt. Im Dezember wurde in Nairobi ein Friedensvertrag zwischen der Regierung und den Rebellen unterzeichnet. Im Januar kündigte Missionschef Kobler an, auch gegen die ugandische Gruppe ADF-Nalu militärisch vorzugehen.
Schauplatz blutiger Konflikte
Die islamistische "Alliierte Demokratische Kräfte - Nationale Armee für die Befreiung Ugandas" (ADF-Nalu) kämpft vom Osten des Kongo aus gegen die Regierung in ihrem Heimatland. Den Aufständischen werden schwerste Verbrechen zur Last gelegt. In den vergangenen drei Jahren sollen sie fast 700 Menschen entführt haben, darunter vor allem Frauen und Kinder. Bei einem besonders entsetzlichen Massaker hatten sie im Dezember zwei Dörfer in Nord-Kivu überfallen und mehr als 20 Menschen grausam getötet.
Das an Bodenschätzen reiche Länderdreieck mit Uganda und Ruanda ist seit gut 20 Jahren Hauptschauplatz der nicht enden wollenden Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo. Verschiedene Rebellengruppen sind im Schmuggel und auch in der Ausbeutung der Ressourcen aktiv und werden dabei teils von den Nachbarstaaten unterstützt.
rb/wl (afp, epd)