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Angst vor Deichbrüchen wächst

10. Juni 2013

An der Elbe in Sachsen-Anhalt ist die Hochwasserlage weiter dramatisch. In der Nacht ist bereits ein Deich gebrochen. In Magdeburg haben sich Tausende vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht.

Helfer beim Bau eines Schutzwalls aus Sandsäcken an der Elbe (Foto: DW/C. Werner)
Elbe Hochwasser in Wittenberg 07.06..2013Bild: DW/ C. Werner

Im Kampf gegen drohende Überflutungen haben die Einsatzkräfte in Sachsen-Anhalt einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. In der Nähe von Fischbeck sei in der Nacht zum Montag ein Elbe-Deich gebrochen, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzstabs des Landkreises Stendal. Die 400 bis 500 Einwohner des Ortes seien aufgefordert worden, sofort ihre Häuser zu verlassen. Auch in drei anderen Dörfern in der Nähe sei vorsichtshalber die Evakuierung angeordnet worden, sagte der Sprecher.

Der Deich sei zunächst auf einer Länge von zehn Metern eingerissen, durch die Kraft der Wassermassen habe sich der Durchbruch inzwischen auf "massive 50 Meter" erweitert, fügte er hinzu. Das nur 800 Meter entfernte Fischbeck sei inzwischen völlig überflutet.

Anwohner von Fischbeck wurden aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen, ebenso wie die Bewohner umliegender Ortschaften. In Stendal stehe eine Notunterkunft zur Verfügung.

Mehr als 40.000 Menschen sollten ihre Häuser verlassen

Die Flutwelle der Elbe bewegt sich derweil weiter Richtung Norden und bricht dabei immer neue Rekorde. In Magdeburg stieg der Pegelstand am Sonntag auf die historische Höchstmarke von 7,46 Metern. Auch die Stromversorgung in der Stadt war bedroht.

Evakuierungen in Hochwassergebieten

01:35

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In ganz Sachsen-Anhalt waren bis Montag früh mehr als 44.000 Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen oder hatten dies bereits getan, wie eine Sprecherin des Krisenstabs der Landesregierung mitteilte.

Im Magdeburger Stadtteil Rothensee versuchte die Bundeswehr am späten Sonntagabend weiterhin mit 700 Soldaten, das Wasser von einem Umspannwerk fernzuhalten. Diese Anlage sei unentbehrlich für die Stromversorgung einer Pumpstation, die das Abwasser der Stadt in eine nahe gelegene Kläranlage befördert, erklärte eine Sprecherin des Katastrophenstabs der Landeshauptstadt.

Komplett überschwemmt: eine Straße in MagdeburgBild: picture-alliance/dpa

Schule fällt bis Freitag aus

Der Katastrophenstab entschied sich für eine Räumung der östlichen Stadtteile, weil der Hochwasserscheitel eine Länge von 40 Kilometern habe und mehrere Tage gegen die Deiche drücken werde. Erstmals ging der Pegelstand am Sonntag wieder mehrere Zentimeter zurück, und dies soll sich so ganz langsam fortsetzen.

"Nach derzeitiger Vorhersage könnten wir am Mittwoch wieder bei sieben Metern sein", hieß es im Katastrophenstab. Am Abend zeigte der Pegel noch 7,42 Meter an. Dennoch soll in allen Schulen der Stadt der Unterricht bis kommenden Freitag ausfallen.

Bundespräsident Gauck in Meißen und Halle

01:22

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Unterdessen steigen auch die Pegelstände der Elbe in Brandenburg unaufhörlich. In Wittenberge erreichte der Fluss am Sonntagnachmittag einen historischen Höchststand von 7,85 Metern. Am Montag wird ein Wasserstand von 8 Metern erwartet, bis Dienstag sollen es 8,20 Meter sein - so viel wie nie zuvor. 2002 bei der Jahrhundertflut wurde am Pegel in Wittenberge ein Wert von 7,34 erreicht.

Niedersachsen erwartet den Hochwasser-Scheitel der Elbe ebenfalls noch. In Schnackenburg und Hitzacker wurden schon am Sonntag neue Rekordwerte erreicht. Die von Elbe und Jeetzel umflossene Altstadtinsel von Hitzacker wurde bis Sonntagabend evakuiert, rund 280 Anwohner verließen ihre Wohnungen. Größere Überschwemmungen oder Deichbrüche gab es in den betroffenen Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg zunächst nicht.

gri/kle (dpa, afp)

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