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Politik

Anschlag auf das Haus von Aung San Suu Kyi

1. Februar 2018

Unbekannte haben auf das Haus von Myanmars faktischer Regierungschefin einen Molotow-Cocktail geschmissen. Die Friedensnobelpreisträgerin steht wegen ihres Umgangs mit der Rohingya-Krise in der Kritik.

Japan Außenminister Taro Kono in Myanmar mit Aung San Suu Kyi
Bild: Reuters/Stringer

Bei dem Angriff sei die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nicht zu Hause gewesen, sagte ein Regierungssprecher. Die Villa, an einem Seeufer in Rangun gelegen, wurde nur leicht beschädigt. Dort hatte die einstige Oppositionsführerin während der Militärherrschaft jahrelang unter Hausarrest gestanden. Zu einem möglichen Motiv für den Angriff äußerte sich der Sprecher nicht.

Sicherheitskräfte patrouillieren vor dem Anwesen von Aung San Suu KyiBild: Getty Images/AFP/Y. Aung Thu

Suu Kyi steht wegen ihres langen Schweigens zur Rohingya-Krise international in der Kritik. Myanmars Armee geht im nördlichen Bundesstaat Rakhine seit August mit brutaler Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya vor, fast 700.000 Menschen sind bereits ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen stufte das Vorgehen der Armee gegen die Rohingya als ethnische Säuberungen an.

Umstrittenes Verhalten in Rohingya-Krise

In Myanmar wird Suu Kyi aber immer noch als Freiheitsikone verehrt und achtungsvoll "die Lady" genannt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Myanmar betrachten die Rohingya als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele Rohingya schon seit Generationen in dem südostasiatischen Land leben.

Suu Kyi hielt sich zum Zeitpunkt der Attacke in der Hauptstadt Naypyidaw auf, um vor dem Parlament eine Rede zum zweiten Jahrestag der Regierungsübernahme ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) zu halten. Myanmar wurde jahrzehntelang von einer Militärjunta beherrscht. Der von der Junta im Herbst 2010 eingeleitete demokratische Übergang mündete 2015 in die ersten freien Parlamentswahlen, aus denen die NLD als klare Siegerin hervorging. Das Militär behielt aber bedeutenden Einfluss.

sam/myk (dpa, AFPE)

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