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Politik

Anschlag auf Medienschaffende in Dschalalabad

2. März 2021

In Afghanistan sind drei Mitarbeiterinnen eines Fernsehsenders bei einem Angriff getötet worden. Journalisten und Menschenrechtler geraten am Hindukusch immer wieder in den Fokus von Extremisten.

Afghanistan | Afghanische Sicherheitskräfte
Afghanische Sicherheitskräfte (Archivbild)Bild: Rahmat Gul/AP/dpa/picture alliance

Die Mitarbeiterinnen des privaten Fernsehsenders Enekaas TV wurden im Osten Afghanistans auf einem Markt in der Provinzhauptstadt Dschalalabad erschossen. Die drei jungen Frauen seien Opfer von zwei bewaffneten Angriffen geworden, nachdem sie ihre Arbeitsstelle in der Synchronisationsabteilung des Senders verlassen hatten, sagte Enekaas-Chef Salmai Latifi. "Wir arbeiten in einem Gebiet, in dem Extremisten inklusive bewaffneter Antiregierungsgruppen leben." Er selbst sei vor mehreren Jahren entführt worden und viereinhalb Monate lang von Terroristen festgehalten worden, so Latifi.

Nach Angaben des Polizeichefs der Provinz wurde später einer der mutmaßlichen Täter festgenommen und hat bereits gestanden. Der Mann ist demnach ein Mitglied der radikalislamischen Taliban. Ein Taliban-Sprecher wies dennoch jede Verwicklung der Miliz in die Attentate zurück.

Eine afghanische Kamerafrau bei der Arbeit (Archivbild)Bild: Zabi Tamanna/Xinhua//imago images

Trotz der Aufnahme von Friedensgesprächen zwischen den Taliban und Regierungsvertretern im September 2020 wird das Land von einer Welle der Gewalt erschüttert. Immer wieder geraten Menschenrechtler, Journalisten, Ärzte, Politiker und Religionsgelehrte ins Visier von Extremisten. Der UN-Mission Unama zufolge wurden vergangenes Jahr mindestens neun Medienschaffende in Afghanistan ermordet. Die Täter bleiben oft im Verborgenen.

Eines der Opfer in Dschalalabad wird geborgenBild: Sadaqat Ghorzang/AP Photo/picture alliance SS

Erst im Dezember war die Enekaas TV-Moderatorin Malalai Maiwand gemeinsam mit ihrem Chauffeur auf dem Weg zu ihrer Arbeit in Dschalalabad erschossen worden. Sie hatte sich neben ihrer Arbeit auch für mehr Frauenrechte stark gemacht. Zu der Tat hatte sich damals die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannt.

qu/uh (afp, dpa, rtr)

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