Taliban-Anschlag in Pakistan
2. Februar 2013Der Angriff auf den Militärposten und ein benachbartes Haus, in dem sich die Zivilpersonen befanden, ereignete sich am frühen Samstagmorgen in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes. Die Täter waren mit automatischen Waffen, Granaten und Sprengstoff-Gürteln bewaffnet gewesen.
Pakistanische Taliban bekannten sich zu dem Attentat. Sie sollen auch für den Bombenanschlag auf eine schiitische Moschee am Freitag mit mehr als 20 Toten verantwortlich sein.
Der pakistanische Taliban-Sprecher Ehsanullah Ehsan sprach gegenüber der Deutschen Presseagentur von einem Vergeltungsschlag für die jüngste Tötung zweier Taliban-Kommandeure durch einen US-Drohnen-Angriff in Waziristan. Die Taliban werfen der pakistanischen Regierung vor, den Einsatz von US-Kampfdrohnen zu unterstützen. Pakistans Führung bestreitet dies und wirft seinerseits Washington die Verletzung seiner Souveränitätsrechte durch den Drohneneinsatz vor.
Immer mehr Attentate
Bereits am Freitag war es in der Region zu einem blutigen Anschlag vor einer schiitischen Moschee gekommen, bei dem mindestens 24 Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden waren. Nach Polizeiangaben sprengte sich der Attentäter in die Luft, während die Gläubigen in der Ortschaft Hangu nahe der Stadt Peshawar nach dem Freitagsgebet aus der Moschee strömten.
Hangu war in der Vergangenheit wiederholt Schauplatz von Zusammenstößen zwischen der sunnitischen Mehrheit und der schiitischen Minderheit. In der Vergangenheit hatten pakistanische Taliban oder Mitglieder der militanten Lashkar-e-Jhangvi Attentate auf Schiiten verübt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurden 2012 mehr als 400 Schiiten bei Anschlägen getötet.
hf/se (apd, afpd, rtrd)