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Anschlag auf NATO-Soldaten in Kabul

11. Oktober 2015

Radikalislamische Taliban haben in Kabul einen Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi verübt. Laut afghanischem Innenministerium wurden drei Zivilisten verletzt. Die Islamisten meldeten mehrere Tote.

Blick auf den Anschlagsort nach der Autobombe in Kabul (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/A. Masood

Nach Angaben der afghanischen Behörden hatte ein Selbstmordattentäter eine Autobombe gezündet. Ziel sei gewesen, einen Konvoi ausländischer Einsatzkräfte in die Luft zu sprengen. Der Anschlag ereignete sich im dichten Berufsverkehr im Zentrum Kabuls. Fernsehbilder zeigten ein umgekipptes britisches Militärfahrzeug. Das Innenministerium teilte mit, drei Zivilisten seien verletzt worden, darunter eine Frau und ein Kind. Ein NATO-Sprecher sagte, unter den Soldaten gebe es keine Opfer.

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Sie haben ihre Angriffe zuletzt massiv verstärkt. In einer Erklärung hieß es, dass zwei Militärfahrzeuge zerstört und zwölf Ausländer getötet worden seien. Die Taliban sind bekannt dafür, dass sie die Opferzahlen ihrer Anschläge übertreiben. Wie es weiter hieß, habe man mit der Autobombe die Angriffe ausländischer Soldaten und von Regierungskräften im nordafghanischen Kundus rächen wollen.

Die NATO in der Kritik

Die Islamisten hatten die Provinzhauptstadt Kundus Ende September vorübergehend eingenommen. Danach startete die afghanische Armee eine Gegenoffensive, bei der sie von der NATO unterstützt wurde. In den Außengebieten der Stadt gab es am Wochenende weiter Gefechte zwischen Regierungstruppen und Taliban.

Die NATO steht wegen ihres Vorgehens in Kundus in der Kritik: US-Flugzeuge hatten bei der Rückeroberung der Stadt ein Krankenhaus der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen bombardiert. Mindestens 22 Menschen wurden dabei getötet. Die USA kündigten eine Entschädigung für die Opfer an.

Die meisten NATO-Länder haben ihre Truppen Ende 2014 aus Afghanistan abgezogen. Derzeit sind noch etwa 13.000 Soldaten für Ausbildungs- und Trainingsaufgaben sowie für Terrorismusbekämpfung im Land.

Ba/uh (rtr, afp)

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