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Anschlag auf Neujahrsfest in Syrien

20. März 2015

Bei einem Selbstmordanschlag im Nordosten Syriens sollen mindestens 45 Menschen getötet worden sein. Der Täter hatte sich offenbar unter Kurden gemischt, die ihr Neujahrsfest Newroz feierten.

Kriegsszene aus der Provinz Hassaka (Foto: Reuters)
Kriegsszene aus der Provinz Hassaka (Archivbild)Bild: Reuters

Nicht nur im Iran wird Newroz groß gefeiert. Auch die Kurden in der Türkei, dem Irak und Syrien begehen seit Jahrhunderten am 21. März ihr Neujahrsfest. Das hat jetzt offenbar ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ausgenutzt. Bei einer Veranstaltung in der Stadt Hassaka soll er mindestens 45 Menschen mit in den Tod gerissen haben. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit, die ihren Sitz zwar in Großbritannien hat, aber auf ein dichtes Netzwerk von Informanten in Syrien zurückgreifen kann.

Neben der gezündeten Bombe des Attentäters könnte es auch noch einen weiteren Sprengsatz gegeben haben. Der lokale Radiosender Arta FM berichtet jedenfalls von zwei Explosionen und mehr als 70 Verletzten. Die Moscheen in der Stadt hätten zu Blutspenden aufgerufen.

Stark umkämpftes Gebiet

In der Region um Hassaka unweit der Grenze zum Irak gibt es seit Wochen immer wieder heftige Kämpfe zwischen dem "Islamischen Staat" und kurdischen Einheiten. Die IS-Kämpfer wollen dort die Städte Tall Tamer und Ras al-Ain erobern, um die wichtigsten Routen in ihre irakische Hochburg Mossul zu kontrollieren.

Der kurdischen Armee-Einheit YPG, die gemeinsam mit dem internationalen Militärbündnis gegen den IS in Syrien ankämpft, gelang es aber zuletzt, eine wichtige Nachschubroute der Terrormiliz zu kappen. Bei dem Bürgerkrieg in Syrien wurden in den letzten vier Jahren mehr als 220.000 Menschen getötet. Über drei Millionen Menschen haben das Land bislang verlassen.

djo/ml (afp, dpa, epd, rtr)

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