Pakistans neuer Held
10. Januar 2014Am Eingangstor seiner Schule in Ibrahimzai im Nordwesten Pakistans stellte sich der Teenager einem islamistischen Terroristen in den Weg, der sich selbst in die Luft sprengte und den Jungen mit in den Tod riss. Die Detonation erschüttert den Schulhof, Scheiben bersten, aber für etwa 2000 Menschen in dem Gebäude ging der Bombenanschlag glimpflich aus. Der 15jährige Aitizaz Hasan wird für seinen heldenhaften Einsatz mit einer der höchsten zivilen Auszeichnungen des Landes geehrt.
In In- und Ausland wird er verglichen mit der pakistanischen Schülerin Malala Yousafzai, die 2012 von Taliban angeschossen wurde, weil sie für das Recht auf Bildung kämpft.
Ministerpräsident Nawaz Sharif ließ mitteilen, Hasan werde posthum mit der Tapferkeits-Auszeichnung "Sitara-i-Shujaat" geehrt. "Seine mutige Tat hat das Leben Hunderter Schüler gerettet", hieß es zur Begründung. Der Neuntklässler habe vorbildlichen Edelmut und Patriotismus bewiesen. Präsident Mamnoon Hussain werde die Auszeichnung Hasans Familie am Nationalfeiertag am 23. März bei einer Zeremonie überreichen.
"Sitara-i-Shujaat" ist die dritthöchste Auszeichnung, die Zivilisten in Pakistan verliehen werden kann. Auch das Parlament in Islamabad ehrte Hasans Mut.
Zu dem Anschlag am Montag - bei dem nur Hasan und der Attentäter starben - bekannte sich die sunnitische Terrorgruppe Lashkar-e-Jhangvi, die immer wieder für Überfälle auf die schiitische Minderheit verantwortlich ist. Im Distrikt Hangu (Provinz Khyber-Pakhtunkhwa), in dem Aitizaz aufwuchs, siedeln viele Schiiten. Er galt lange als friedlich, wird zunehmend aber auch von Taliban-Kämpfern dominiert, die sich hierhin zurückgezogen haben.
SC/rb (dpa, rtre, APE)